vasenanna5121@gmail.com an Ronaldo: ‚(Kein Betreff)‘

Wenn mir etwas überhaupt nicht fehlt, dann eine fussballbegeisterte zweite Halbzeit. In Zeiten vom Corona-Virus ist Händchenhalten nun auch nicht gerade pandemiegerecht, aber was macht man nicht alles für das Gemeinschaftsgefühl als Paar. Bevor die Sache hier jetzt noch intim mit in die Augen gucken und Liebesschwüre aus tausend unüberlegten Worten wird, beende ich meinen Nachdenkprozess über diese sexistische Anmache einer vorgetäuscht liebestollen Braut. Der picklige Nerd-Typ dahinter kommt sonst noch auf andere blöde Ideen …

Zitat Anfang
Hallo!
Wie geht es Ihnen? Was tust du?
Heute war in meiner Stadt das Wetter toll und die Sonne schien.
Ich sah auf der Straße viele verliebte Paare, die sich an den Händen hielten.
Und heute habe ich wieder einmal gemerkt, dass mir die zweite Halbzeit gefehlt hat.
Deshalb habe ich dir einen Brief geschrieben. Ich bin eine alleinstehende Frau und habe keine Kinder.
Vielleicht führt unsere Kommunikation mit Ihnen dazu, dass wir auch Händchen haltend gehen.
Vielleicht bin ich die Frau, nach der du so lange gesucht hast. Lass es uns herausfinden.
Ich werde auf Ihre Antwort warten. Ich wünsche Ihnen einen schönen Tag!
Anna.

Zitat Ende

Ekaterina an Ronaldo: ‚Achtung! Zwei Glut besitzen den Frieden – Liebe und Hunger‘

Diese romance scam-Romanze zwischen mir und dieser Ekaterina hätte so schön werden können, stünde nicht ein dämlicher Depp mit seinem russischen Gangsta-Body als Schatten im Bild und würde die Tundramaus nicht ‚Nackte Bilder‘ von sich kategorisch ablehnen. Gerade letzteres ist ja mein Problem: Ich habe die moralisch sattelfeste Frau noch nicht einmal ansatzweise kennengelernt, da frage ich sie auch schon nach Nackte Bilder von ihr. Schwups und das zukünftig glutheiße Liebes- und Verpaarungsverhältnis ist sofort gekündigt. Jetzt weiß ich endlich auch warum.

Zitat Anfang
Hallo!
Ich bin Ekaterina aus Russland, 34 Jahre alt. Ich spreche russisch und englisch. Wo kommen Sie her?
Ich suche nur die ernsthaften Beziehungen und bin bereit für ein Treffen Ende März.
Wenn Sie ein einzelner und wirklich ernsthafter Mann sind, der nach langfristigen Beziehungen sucht, vorbei
33 Jahre und bereit, sich bald zu treffen, antworte mir.
Ich werde mehr über mich sagen und meine Bilder senden.
Bitte frag mich nie nach nackten Bildern, die ich nicht habe.
Und antworten Sie nicht, wenn Sie nicht bereit sind, ernsthafte langfristige Beziehungen aufzubauen, und treffen Sie sich bald.
Ich werde mich freuen, Ihren Brief zu sehen.
Ekaterina

Zitat Ende

Ekaterina Scam Nackte Bilder

Für das oben gezeigte Machwerk zeichnet Ronaldo Capybara nicht verantwortlich. Das Zeug wurde ihm unaufgefordert zugeschickt und wird nur zum dokumentarischen Zweck hier veröffentlicht!

Jean Bali an Ronaldo: ‚Ich hoffe, Sie haben meine vorherige Nachricht vom 02/03/2020 erhalten?‘

Es gibt Zeitgenossen, dessen Lebensinhalt besteht eigentlich nur darin, Fragen aufzuwerfen. Die Frage, warum sich der Homo digitalis Jean Bali zum Zeitdieb aufschwingt. Und Energieverschwender. Der müsste solange mit Greta Thunberg rummachen, bis ihm die Lust am Zeit stehlen und Klima schänden vergangen ist. Für immer. Und ewig. Dann sollten Jean’s nächste Mails mehr Inhalt als wie ohne bisher haben. Tun. Was wo gibt.

Zitat Anfang
Diese E-Mail hat keinen Inhalt.
Zitat Ende

Pläne für den Haufen, einmal rüber bitte!

In der Bucht ergattere ich eine Packung 13 x 18 cm-Fotopapier von Wephota (nicht Vephota). Chamoisfarbenes Papier. Total old school und damit tierisch Vintage. In erster Linie habe ich im Kopf, darauf meine Negapos zu fotografieren. Der erste Versuch einer Langzeitbelichtung von einer Minute und anschließender Lith-Entwicklung klappt, beim zweiten Mal ziert das Bild grobes Korn, selbst an unbelichteten Stellen. Erst habe ich im Verdacht, dass das Papier zu viel Rotlicht gesehen hat. Ein paar Wochen später, ich ziehe Fundstücke vom Kleinbildfilm auf 13 x 18 cm ab und vergesse, dass es das Wephota-Papier ist, geschieht dasselbe. Ich kapiere jetzt, dass das nichts mit dem roten Licht zu tun hat. Es ist das Papier, dass Altersspuren zeigt. Damit ist klar: Das Wephota-Fotopapier in Chamois stifte ich dem Lichtbildpoet-Projekt und erhoffe mir den einen oder anderen Ausreißer.

Die nächste Planänderung: Eigentlich sollte ich ab dem 26. März 2020 in der Geschäftsstelle meiner Wohnungsgenossenschaft ausstellen. Nach fünf Jahren mal keine Gruppenausstellung. Ich jetzt ganz alleine. Anfang März frage ich nach, ob es dabei bleibt … und man hat mich nicht mehr auf dem Schirm. Ich könnte ab dem 26. März zwar was zeigen, nur ohne Eröffnung und dem ganzen Tamtam.

Na ein Glück, dass ich für die Woche um den 26. März Urlaub geplant und beantragt habe, ihn auch nehmen werde. Dann muss ich mich also nicht um die Bilder, das Rahmen und Hängen derselbigen kümmern. Ich hätte vielleicht stattdessen jetzt Urlaub und könnte mich vor dem Coronavirus im Atelier verstecken. Gewählte Selbstisolation. Wenn ich denn dieses Jahr noch ausstelle, dann soll es – muss es mit Vernissage sein – ab dem 23. Juli 2020 sein. Ich akzeptiere die Planänderung.

Ach ich könnte das imperfekte Wesen Mensch heftigst knuddeln. Wegen der an den Tag gelegten und gepflegten Lieblosigkeit. Geht es um den eigenen Belang, der Lieblosmensch ist vielmehr mit Engagement und Herzblut dabei. Aber so, es geht ja nur um das überkreative Dickerchen und der reagiert sich schon wieder ab.

063_2020

Fundstücke - Angenommen

Angenommen (aus dem Zyklus ‚Fundstücke Meister Blitz‘)
Nr. f_0163
Fotopapier: ORWO, 18 x 24 cm
Entwicklung: Abzug DIY Vergrößerer, Lithprint, 2020
(c) 2020 Makkerrony a.k.a. Lichtbildpoet
Informationen zur Urheberschaft und dem Projekt ‚Lichtbildpoet

Sich ungeschützt durch die Welt vögeln, wegen dem Coronavirus jetzt Mundschutz tragen.

Jedes Jahr erkranken in der Bundesrepublik ca. 500.000 Menschen an Krebs.
Das sind etwa 1350 Neuerkrankungen pro Tag.
Glaube ich der Statistik, werden zwei Drittel (ca. 820 Menschen) diese Erkrankung langfristig (fünf Jahre und mehr) überleben.
530 Menschen am Tag werden ihrer Krebserkrankung erliegen.
In Sachen Krebs lese ich nur vom Schock, nichts von Hysterie, Panik, Hamsterkäufe oder gar Isolation. Geschweige denn, dass die Ursachen für Krebserkrankungen ernsthaft angegangen werden.