Heute über den Einschuss nachzudenken, wie ich auf die Idee der Tütenbilder kam, ist müßig. Die Idee und Umsetzung kam nach und nach. Die Geschichte hat sicherlich ihren Ursprung beim gedruckten Negativ, den Eigenschaften der Transparenz vom Film Washi bis hin zur Faszination für die Ambrotypie, Ferrotypie & Co.. In Summe aller Bausteine und nach etwas Zeit im Atelier war das Tütenbild fertig.
Die Ausgangsbasis bildet ein Digitalbild, sei es aus der Digitalkamera oder dem Scan vom Film. Gerne operiere ich jetzt noch mit ein paar Verfremdungen. Hauptsächlich sind es Sfumato-ähnliche Manipulationen, die neben Störungen und Rauschen auch partielle Solarisationseffekte simulieren.
Die digitale Vorlage wird mittels Laserdrucker auf Transparentpapier gedruckt. Der Druck wird auf farbigen Fotokarton (zum Beispiel chamois) gelegt und mit einer Transparentfolie für Tintenstrahldrucker abgedeckt. Die Ränder beziehungsweise Kanten umklebe ich mit Malerkrepp. Um eine Grifffläche a la Sofortbild zu erhalten, wird eine Kante nicht umklebt und bleibt offen. Daher die Tüte und das Tütenbild.
Darauf aufbauend lässt sich der geschichtete Materialverbund vielseitig variieren. Persönlich liegt mir wenig daran ein hochperfektes und überscharfes Bild zu kreieren. Vielmehr möchte ich mit dieser Spielerei Bildern aus dem digitalen Workflow das Wasser zeigen.