Notiz an mich: Vita in Ich-Form

Wenn das Leben so richtig Bock auf jemand hat, dann geschehen Dinge, die für den alleswissenden Normalsterblichen nicht normal sind. Eigentlich Mitten im Leben stehend, kommt der schmerzhafte Karzinomtritt gegen das Schienbein. Egal wer entscheidet, es soll einen gewissen Prozentsatz Menschen geben, für die heißt es ‚Du musst weiterleben‘. Komm mal mit diesem Hickhack auf die Schnelle klar. Nix ist mit Empathie und dem ganzen Mimosenunwesen, das Leben kennt keine Kuschelstunde.

Ich frage mich: Wer oder was ist ein EU-Rentner? Holt der seine Kohle immer in Brüssel ab?
Erwerbsunfähigskeit = EU!

Eigentlich wollte ich über diese Vita verbal herfallen. Was soll die Schreiberei in der Dritten Person und dann diese Aussagen? In der Ich-Form ist es nicht nur persönlicher, sondern auch verbindlicher. Was man mit und nach dem Krebs erlebt kann nur nachvollziehen, der es selbst erlebt. Ich darf mir immer anhören: ‚Wie, du hast noch Probleme? Ich dachte nach der Chemotherapie und etwas Zeit ist alles wieder gut‘. Es ist zum Verzweifeln aber wie soll man verstehen wenn man nichts versteht. Also lasse ich es sein über den Autor herzufallen. Ich wirke irgendwie empathisch, dabei wurde mir erst heute Sarkasmus in meinen Worten nachgesagt.

Doch ich muss zumindest mein Offenes Atelier zu machen. Und keine Bilder mehr aus der inneren Bauchgefühl-Intuition heraus. Verzerren scheint ein beliebtes Mittel unter Krebspatienten mit Weiterleben-Auftrag zu sein. Diese Parallelen sind nicht nur augenscheinlich sondern auch … keine Ahnung was. Ich sehe aber auch Armin Andreas Pangerl und wahrscheinlich ist sein Feedback bei lokalen Aktivitäten um einiges größer als im weltweiten Internet. Und nein, ich bekomme weder von Pangerl noch von Amazon Geld für den Link. Mich hat nach der Vita – ganz männliches Ferkel-like – der Titel ‚Erotic Art: Die etwas andere Art von Erotic‘ interessiert.

Zitat Anfang
In dem vorliegenden Buch veröffentlicht der Maler und Autor Armin Andreas Pangerl zum ersten Mal sein erotisches Werk. Es ist zwischen 1994-2005 entstanden. Der Künstler ist Autodidakt und hat keine Vorbildung betreffend künstlerischen Gestalten. Seine Art zu malen kommt von innen heraus und spiegelt eine sehr eigene teils verzerrte Wirklichkeit. Der Künstler hat einen beschwerlichen Lebensweg hinter sich. Er wurde 1988 das erste Mal in einer psychiatrischen Klinik aufgenommen nach einer Traumatisierung bei der Bundeswehr. Ein weiterer Schub folgte ein Jahr später. In Ottenhöfen (1989) begann er zu malen und zu schreiben. Die ersten Bilder verkaufte er an die Schwestern, Pfleger und Ärzte. Von diesem Geld kaufte er sich wieder Material.
1996 bekam er das erste Mal Krebs und wurde 2008 und 2010 ein zweites und drittes Mal krebskrank. Der Künstler ist dann an weiteren psychischen Schüben erkrankt. Seit 2008 ist er berentet (EU- Rentner) und seit 2018 veröffentlicht der seine Tagebuch Aufzeichnungen. Erschienen bei epubli. Titel des ersten Buches „Tagebuchblätter 2013-2018“ und „ungebrochen“ seine Straßentagebücher. Pangerl lebt und arbeitet als freier Dozent an der VHS Lahr und betreut ein offenes Atelier für psychiatrieerfahrene Künstler/innen, das er 2004 gegründet hat. Ebenso ist er der Erfinder der Kuenstlerpatenschaften.de die im Web Outsider-Art Künstlerinnen kostenlos Webspace zur Verfügung stellt.

Zitat Ende

Autor: makkerrony

Der Macher des Lichtbildprophet ist ein bekennender Autodidakt, lebt in Berlin und geht seit mehr als zwanzig Jahren dem Hobby (Analog-)Fotografie nach. Sein Dilettantismus hat gereicht, in fünfzehn Jahre ca. 150 Artikel für Fotofachzeitschriften und vier Bücher, alles auf Papier gedruckt erschienen, zu schreiben.