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Es geht in diesem (Kurz-)Beitrag nicht um Lotto spielen, um Gewinntipps für irgendein Onlinecasino oder das Zocken allgemein. Es geht, wie sollte es hier anders sein, um eine Bilderserie und eine Variante, meine Negative mal anders als mit dem Lithverfahren abzuziehen.

In der Regel verwende ich Schwarzweissfilme, auf die 36 Kleinbildaufnahmen passen sollen. In der Praxis sind es überwiegend 37 Aufnahmen. Es können auch ein paar mehr Aufnahmen sein, nehme ich zum Beispiel die Lomo LCA als Grundlage für meine Behauptung. Aber der gemeine Durchschnitt, so denke zumindest ich, wird bei 37 Aufnahmen liegen. Gibt es doch auch hin und wieder Schwarzweissfilme mit nur 24 Aufnahmen.

Beim Stöbern und Entern in der Bucht, ich zähle mal Kleinanzeigen mit dazu, hat die Lichtbildperle über 1000 Bögen ORWO Dokumentenpapier aufgerissen. Dieses technische Fotopapier lässt sich der Theorie nach wie normales Fotopapier entwickeln und fixieren. In der Praxis braucht der Hauch von DDR-Fotopapier im A4-Format einen harten, vorzugsweise mit Hydrochinon gepimpten Kontrastentwickler. Momentan nutze ich als Basis TETENAL Dokumol, gestreckt mit Lith A aus dem Hause Moersch und die Suppe von mir liebevoll Ronymol getauft.

Blättere ich in den Lebensläufen größerer Lichtbildkünstler als ich einer bin, werden gerne mal alte Negative mit neuen Verfahren abgezogen. Und da der Dokumol allmählich die Farbe ins Bernsteinbraun wechselt, habe ich beschlossen, mit der Kombi Ronymol – ORWO Dokumentenpapier das Negativarchiv durchzusehen und meine Highlights aus den 37 Aufnahmen eines Negatifilms sechs Abzüge anzufertigen.

Warum gerade sechs?

Die Antwort ist banal: Auf meinem Trocknungstisch passen nur sechs A4-Fotoabzüge. Ausserdem fehlt es mir an Beschwerung. Diese Dokumentenpapier ist so dünn, dass es an den Ecken verschwert werden muss, um es am Kräuseln beim Lufttrocknen zu hindern.

Autor: makkerrony

Makkerrony, der Macher des Lichtbildprophet, ist ein bekennender Autodidakt, lebt in Berlin und geht seit mehr als zwanzig Jahren dem Hobby (Analog-)Fotografie nach. Sein Dilettantismus hat gereicht, in fünfzehn Jahre ca. 150 Artikel für Fotofachzeitschriften und vier Bücher, alles auf Papier gedruckt erschienen, zu schreiben. Ein Mensch behauptete mal, Makkerrony sei ein guter Fotograf, hat allerdings einen denkwürdigen Geschmack. Jemand anderes meinte, Makkerrony könne einen Haufen Hundescheisse fotografieren und es sehe gut aus. Ein Model lehnte die Arbeit mit dem Lichtbildprophet ab, weil seine Bilder so aussehen, als müsse sich das Model anstrengen.