Shooting mit dem Smartphone

Es ist kein Geheimnis, dass der reale Buddy hinter Marvin ein kleines Buch über die iPhone-Fotografie geschrieben hat, das unter dem Motto „Fotografieren, Bearbeiten und Teilen“ stand. Das Buch hat sich ausgesprochen gut geschrieben, mein Aufwand hielt sich sogar arg in Grenzen und die Kritik der schreibenden Amateur- und Halbtagszunft war dem Werk ausnahmsweise wohlgesonnen. Ein Schelm der Böses dabei denkt, stünden Aufwand und Kritik in solch einem Zusammenhang!

Was fasziniert mich im Vergleich zur klassischen Kamera an der Kamera Smartphone? Schwenkbare Display’s und Live-Vorschau an klassischen Kameras hin oder her: Das Smartphone ist im Handling deutlich agiler und durch die Vielzahl an Apps auch in der Verarbeitung flexibler nutzbar. Zwar versucht das Smartphone + App genauso wie eine Digitalkamera für mich das optimale Bild zu schießen, doch lässt gerade die Agilität des Smartphones es zu, diese Manipulation auszuhebeln.

Zum Zeitpunkt, als besagtes Buch entstand, gehörte Hipstamatic zu meinen App-Favoriten. Allerdings beschlich mich das Gefühl, dass jede Neuerung und vor allem die Erweiterungen nur dazu da waren, mir Geld aus der Tasche zu leiern statt endlich dem Akku längere Standzeiten zu entlocken. Des Weiteren hatte ich von den Effekten allmählich die Nase voll. Sie unterlagen und unterliegen noch heute nicht dem Zufallsprinzip. Je öfter man einen Effekt immer und immer wieder benutzt, umso deutlicher sah man sein wiederkehrendes Schema. Also flog die App vom iPhone und das für Jahre.

Vor kurzem fiel mir jene iPhone-Bibliothek in die Hände, die unteranderem auch das Bildarchiv für das angesprochene iPhone-Fotografiebuch beinhaltet. Irgendwie war ich von dem, was ich darin wiederentdeckt habe, positiv angetan. Ich erinnerte mich an ein paar Shootings, die ich ausschließlich mit dem Smartphone absolvierte. Kurze Zeit später war wieder Hipstamatic installiert und alle bezahlten wie kostenlose Packs nachgeladen. Jetzt heisst es für mich nur noch, die Hipsta-Kamera auch zu benutzen.

Beim Blick ins Innere der Hipstamatic fiel mir auf, dass die Macher der App der Kameraautomatik etwas die Automatik genommen haben und mittlerweile über einen Empfindlichkeitsregler Belichtungsänderungen möglich sind. Irgendwie wächst in mir der Wunsch, bei nächstbester Gelegenheit das iPhone zu zücken und damit einen Teil eines Shootings zu bewerkstelligen.

Das Smartphone als Kamera beim Model-Shooting

Autor: makkerrony

Makkerrony, der Macher des Lichtbildprophet, ist ein bekennender Autodidakt, lebt in Berlin und geht seit mehr als zwanzig Jahren dem Hobby (Analog-)Fotografie nach. Sein Dilettantismus hat gereicht, in fünfzehn Jahre ca. 150 Artikel für Fotofachzeitschriften und vier Bücher, alles auf Papier gedruckt erschienen, zu schreiben. Ein Mensch behauptete mal, Makkerrony sei ein guter Fotograf, hat allerdings einen denkwürdigen Geschmack. Jemand anderes meinte, Makkerrony könne einen Haufen Hundescheisse fotografieren und es sehe gut aus. Ein Model lehnte die Arbeit mit dem Lichtbildprophet ab, weil seine Bilder so aussehen, als müsse sich das Model anstrengen.