Sie war wohl – bisher? – die Ausstellung schlechthin für mich: Lichter, Mitten & Tiefen in der Pankower Galerie Solitaire. Die Räume ließen mehrere Themen zu, so waren 3D-Arbeiten bis Fotografien von Akt bis Landschaft zu sehen. Beim Aufräumen fiel mir die Eröffnungsrede von Roswitha Skowasch sowie ein macnews.de-Interview anläßlich der Ausstellung in die Hände. Erinnerung und Wiederholung: Hier die Rede von vor fast 10 Jahren.
Guten Abend liebe Gäste, Freunde und Interessierte!
Zunächst ein herzliches Willkommen und Dank für Ihr zahlreiches Erscheinen zu der Ausstellung mit dem Titel ‚Lichter, Mitten und Tiefen‘ in der Galerie Solitaire, geführt von den Herren Herbert und Rainer Metzger.
Gerne möchte ich Ihnen mit meinen Worten den Menschen Makkerrony näher bringen und etwas über seine Intention und Zielstellung in der künstlerischen Auseinandersetzung erzählen.
Als ich vor gut einem Jahr Makkerrony im Zusammenhang mit meiner eigenen Ausstellung kennen lernte, ist mir sofort aufgefallen, mit welcher Ernsthaftigkeit er sich an eine Aufgabe heran macht, wie zielgerichtet er arbeitet und mit welcher genauen Vorstellung er seine Motive auswählt.
Und dabei ist es egal, ob es sich um die von ihm so ausdrucksstarke Fotografie handelt oder um das Verfasseb seiner ersten zwei Bücher. Beide können übrigens hier auf dem kleinen Tisch besichtigt werden und Ronald wird Ihnen sicherlich auch gerne dazu Auskunft geben.
Zu den Büchern kann ich wenig sagen, dafür aber eher über das, was ich in Gesprächenmit Ronald herausgefunden habe.
Makkerrony möchte die Menschen erreichen, möchte sich in seinen Werken auf die Übersetzung der Realität beziehen und Verständnis für Zusammenhänge schaffen. In Auseinandersetzung mit der Natur, mit den Menschen um ihn herum, setzt die Nacktheit in seiner Fotografie einen besonderen Akzent. Es ist nicht das prompte Umsetzen von Aktfotografie, nein, es ist vielmehr das, was Nacktheit überhaupt bedeutet:
Berührung der Seele durch Preisgabe. Mit Preisgabe meine ich, sich ohne einen Schmuck der Kleidung, die ja immer etwas anderes von uns Menschen zeigt, als wir bereit sind zu zeigen. Kleidung verstellt den Blick auf uns Menschen. Hier sollen wir aufmerksam gemacht werden auf die Möglichkeit der kritischen Befähigung, auf die Auseinandersetzung mit dem, was uns als Menschen ausmacht. Mit Rilke gesagt:’Jeder sieht was Du scheinst, aber nur wenige fühlen, wie du bist.‘
Ich meine, das ist Makkerrony mit seinen Fotografien in starker Weise gelungen.
In dieser Ausstellung ist nun das erste Mal das gesamte Spektrum des Könnens von Makkerrony zu sehen. Es finden sich neben oben erwähnter Aktfotografie die digitale Arbeitsweise sowie Landschafts- und Projektaufnahmen. Makkerrony sucht auch hier seine Möglichkeiten der Gestaltung, sie zu verfeinern und zu vertiefen ist sein Wunsch und er geht Fragen nach, die er im Austausch mit anderen Menschen um ihn herum aufnehmen möchte.
Makkerrony beschreitet nun mit 45 Jahren einen Weg, zu dem ich ihn um seiner Vitalität willen gerne beglückwünschen möchte. Ich bin sicher, dass dieser Glückwunsch ihn auch von vielen anderen Seiten erreichen wird.
Zunächst lernte er Maschinenbau und wird sich dann dem 5-jährigen Studium der Nachrichtentechnik widmen. Zur Jahrtausendwende wird er sich an sein Hobby, der Fotografie, erinnern, die er in den Achtziger Jahren ausgeübt hat. In dieser Zeit entstehen Bilder in Schwarzweiss, die er selbst in eigener Dunkelkammer entwickelt. Bis zu dem heutigen Zeitpunkt lässt sich in der Arbeitsweise von Makkerrony erkennen, wie zielgerichtet und mit welchem Einsatz er bereit ist, sich seinem Betrachtern zu stellen und seine eigenen Ideen umzusetzen.
Für diese vierte Ausstellung von Makkerrony wünsche ich ihm viel Erfolg und Ihnen, liebe Gäste, viel Spass beim Betrachten dieser Arbeiten. Ich danke Ihnen.
Roswitha Skowasch, August 2008