Beim morgendlichen Streifzug durch die Qualitätsmedien werden mir nicht nur die Horrormeldungen der „böllerfreien“ Silvesternacht brühwarm präsentiert. Ein Experte warnt auch davor, ich solle mir nicht zu viele gute Vorsätze vornehmen, denn zu viel macht nur unglücklich. Dem pflichte ich absolut bei. Denn wer an seinen zahllosen Vorsätzen arbeitet macht Fehler. Zahllose Fehler. Anders formuliert: Wer nichts verändern möchte, vergisst die guten Vorsätze und macht auch letztendlich nichts falsch. Nachdem mir Stunden später die Tunichts-Weisheit des sogenannten Experten als Bildchen per Whatsapp zugeschickt wird weiss ich, ich brauche Vorsätze für 2021. Oder zumindest einen Vorsatz, allein des möglichen Versagens wegen!
Ich möchte etwas ändern und da weitermachen, wo ich Ende 2020 begonnen habe. Ein Fehler? Vielleicht. Doch ich selbst habe aus eigenem Antrieb monatelang nicht mehr mit dem Equipment gearbeitet. Die letzten ernstzunehmenden Aktivitäten waren mit meinen Rentner im Rahmen des Fotografischen Frühschoppen. Bereits hier hielt sich die Begeisterung für das Sofortbild und den Emulsionslift in Grenzen. Als sie im Atelier war, haben wir zusammen vor ein paar Monaten einige analoge Aufnahmen mit dem InstantLab auf Sofortbild übertragen. Nach dem allgemeinen Staunen, dass das möglich ist, ruhte auch der See still vor sich hin.
Nachdem ich im Dezember 2020 mein Trennbild-Material nebst Kamera zum Schnapperpreis abgegeben habe, alle noch übrigen farbigen Roll- und Kleinbildnegativfilme verschenkt habe, bereite ich jetzt dem 600er Sofortbildmaterial den Garaus. So lautet jedenfalls mein Vorsatz für 2021. Ob der Vorsatz nun guter Natur ist, das kann ich nicht einschätzen. Ob das wieder so eine Kurzschlusshandlung von mir ist, die ich in ein paar Wochen oder Monaten bitterlich bereue? Keine Ahnung. Das wird die Zeit zeigen.