Warum Deutschland nicht mehr WM und EM spielen sollte – UPDATE

Mit Fußball habe ich nichts am Hut. Dieses nach einer Kugel Hinterhergerenne von 21 Frauen oder Männer sieht nicht nur albern aus, sondern scheint hin und wieder auch schmerzhaft sowie total ungerecht zu sein. Für den, der Kampf bis zum bitteren Ende will: Macht das Feld kleiner für ein Mann gegen Mann, Frau gegen Frau. Gerne noch einen Oberlehrer dazu gestellt, der alles besser weiß ohne es selbst besser zu können. Dann schlagt euch gegenseitig – wie in der römischen Arena – animalisch den Kopf ein. Auf diese Weise kann man auch Kriege mit vielen tausend Tote verhindern. Sollen es die Propagandisten und Rädelsführer selbst richten: Donald und Kim in den Ring, Angela schiedsrichtet und wir wissen endlich, wie das Trump ohne sein Echthaar-Toupet aussieht.

Zurück zum eigentlichen Thema: Fußball und Meisterschaften a la WM. Ich erweitere meine philosophisch-prophetischen Gedanken um die EM. Um jeden Wettbewerb mit Erfolgszwang nach der Torregel. In diesen Wettbewerben sehe ich eine grobe Verletzung der deutschen Gutmensch-Doktrin! Es wird nicht anerkannt, dass sich der unterlegene Gegner – zum Beispiel Deutschland im Mexiko-Spiel – Mühe gibt, immerhin pünktlich zur Meisterschaft und zum Spiel erschienen ist. Es wird nicht anerkannt, dass die Mannschaft auch Landsmänner und -frauen mit Migrationshintergrund mitspielen lässt. Und dass diese Neubürger dennoch einen guten Draht zu ihrer alten Heimat und Sippe haben. Des Weiteren finden in der Bewertung der verlorenen Spiele die bestgeputzten Fußballschuhe genauso wenig Anklang wie das weißeste Bio-Weiß. Oder das meiste Vegan-Gel in den Haaren, die gewagteste Intimfrisur oder, oder oder. Auch wenn einen Mannschaft während des Spiels bemüht ist, den Regenwürmern und kleinen Krabbelkäfer wehzutun, wird dieses mehr als faire Spielverhalten nicht in Form zusätzlicher Wertungspunkte angemessen gewürdigt. Eine Mannschaft und ein so vorbildliches Land wie es Deutschland zur Zeit ist, sollte mehr Respekt und Anerkennung der Fußball-Nebenleistungen widerfahren. Deutschland ist nach Mexiko in Russland Weltmeister der Herzen! *Hust

Was in meinen entzündeten und mittlerweile sehschwachen Augen absolut-total nicht geht: Diese Trennung in Frauen und Männer muss endlich abgeschafft werden. Im Sinne der Gleichstellung und gendermäßigen Gleichmacherei sollte es eine Frauenquote geben. Und weil Deutschland den größten Sprung in der Gutmenschtheorie-Schüssel hat, soll die deutsche Nationalmannschaft aus 66,6% Frauen, 33,3% Männer und 0,1% Mannfrau-Fraumann bestehen. Außerdem ist der Anteil der gleichgeschlechtlichen zu heterosexuell orientierten SpielernInnen unbedingt offenzulegen und gegebenenfalls paritätisch zu korrigieren. Die fußballerische Leistung ist der Gleichstellung, Gleichberechtigung und dem Genderwahn unterzuordnen. Wir – Deutschland – sammeln Punkte für die Mannschaft mit erfüllter Frauen und Schwulen/Lesbenquote unter Berücksichtigung der besonderen Gleichheit der Frau nach der Knechtschaft durch den Mann!

Ein Spiel der Mannschaften darf nicht allein nach Toren entschieden und vom animalischen Kampf von Mann gegen Mann, Frau gegen Frau und zu Lasten der armen süßen kleinen Käferlarven im Rasen gewonnen werden. Nationalmannschaften haben Vorbildcharakter und Deutschland will wieder einmal erstes Vorbild sein. Wir wollen das leuchtende Schwert der Diktatur aller Gutmenschen sein. Wer ein böser Spieler ist, foult, falsch einwirft oder abseitzt, der setzt sich auf die stille Treppe und denkt darüber nach. Solange gibt es keinen Nachtisch. Oder Kompott. Wer nachgedacht und eingesehen hat, einen Fehler gemacht zu haben, der geht sich bei der gegnerischen Mannschaft und den eigenen SpielerInnen entschuldigen, alle reichen sich die Hand und machen dann gemeinsam Süßigkeitenstunde in der Mitte des Spielfelds.

Handy und Smartphone gehören auf den Platz. Wie im realen Leben. Fußgänger, Radfahrer, Autofahrer und Flugzeugkapitän. Nein, es sind nicht willensgebeugte Gutmenschen. Es handelt sich um Zuckerberg’s Gold, Menschen als Datenfutter. Trotz böser Taten darf jeder Spieler das Handy behalten. Spielerinnen natürlich auch. Beide müssen es auf den Platz mitnehmen und dürfenmüssen es während der viel zu langen Spielzeit benutzen. Es ist unmenschlich, dem Homo Digitalis sein Smartphone wegzunehmen. Das ist virtuelle Freiheitsberaubung!

Die gegnerische Mannschaft muss sich aber auch Austoben dürfen. Also wer auf einem Spielplatz zu Besuch ist, darf wilde Sau bei seinem Gastgeber spielen. Wenn alles zerlegt ist? Wozu gibt es IKEA. Und wer deine Frau will, gib sie ihm. Wer lügt und betrügt? Legalisiere die Lüge! Alle sind gleich, außer Politiker und Manager. Die sind gleicher. Der Ruf des Gastlandes als eine beliebte Absteige will verdient sein. Und dazu gehört es eben, dass der Gast – als König des Gastgebers – tun und lassen kann, was er möchte. Was soll das Gewäsch von Regeln? Jeder hat sein Recht. Von einer Pflicht reden wir lieber nicht, die schränkt die Persönlichkeit zu sehr ein. Und das widerspricht der realexistierenden Gutmenschtheorie.

Unter den nicht sehr positiven und optimalen Bedingungen ist Deutschland bemüht, eine Weltmeisterschaft respektive Europameisterschaft zu spielen. Unter Protest versteht sich, weil die Bedingungen für die Gleichstellung von Mann und Frau, schwul, lesbisch und heterosexuell, helle Hautfarbe, dunkle Hautfarbe und karierte Hautfarbe nicht optimal sind. Man muss bedenken, dass die WM ja in Russland stattfindet und Russland mit Zar Wladimir wird gerne in den deutschen Medien als Diktatur bezeichnet. Deutschland ist keine Diktatur, weil hier die Gutmenschen leben beziehungsweise gut integrierte Menschen leben, die mal Gutmenschen werden könnten. China = keine Diktatur, Nordkorea = Diktatur. USA = Seit Donald hat das Land so etwas von einem Rebellenstaat, Pirateninsel oder so.

Oh oh, beim Korrekturlesen fällt mir auf, dass die Gutmenschfanatiker in meinen Worten böse Züge herauslesen könnten. Was sie ja bei jeder Gelegenheit gerne tun. Aus Prinzip. Und weil Nazi so gut und schnell über die Lippen geht. Ich könnte mich ja ein bisschen für die Worte schämen, muss sie auch nicht veröffentlichen. Gutmensch- und Genderwahn, jeder Mensch hat eine zweite Chance verdient, egal wie viele Leichen seinen Weg pflastern! Ich bin nicht dafür, dass der Mensch und der Staat zum Mörder wird. Ich bin dafür, dass Strafe Strafe bleibt und nicht zerredet wird. Von wegen Drogen, Alkohol und/oder schwere Kindheit. Die hatte ich auch und bin nicht zum Mörder geworden. Ich bin dafür, dass sich Gäste benehmen und die Sitten und Bräuche des Gastlandes respektieren. Ich bin dafür, dass sich echte Leistung (nicht Bemühen!!!) lohnen muss und wer verliert, der fährt nach Hause. Wie Deutschland. Egal was die 7.999.999 Fußballtrainer und Klugscheißer der Nation sagen. Es tut nicht Not jedes Tor zu feiern, als sei ein Jahreswechsel.

Und: Fußball ist nur ein Spiel, nicht das Leben. Das Leben ist hart, Fußball ist Unterhaltung. Unterhaltung, wie ein schlechter Witz von Otto, Mario Barth oder Luke. Die sind alle drei nicht lustig. Ich kann jedenfalls nicht mehr drüber lachen. Erst recht nicht über jede Form des Fanatismus. Das tat noch nie gut.

Update 25. Juni 2017
Die Apokalypse für die deutsche Fußball-Nationalmannschaft (männlich) ist ja leider nicht sooo eingetreten wie prophezeit. Leider deshalb, weil der ansonsten verarmte Marzahner Landadel wohl seine ganzen Jahreswechsel-Stimmungselemente lautstark verballert und mich so um meinen verdienten Schönheitsschlaf gebracht hat. Dazu wurde von einem pubertierenden Vollhonk mit einer Plastik-Quäke der Innenhof mit propagandistischen Fußball-Parolen beschallt. Kurz um: Idioten, überall nur Idioten und deshalb mag ich Fußball nicht.

Die deutsche Fußballnation kann jubeln und hoffen, nicht doch noch nach Hause zu dürfen, die Schweden werden zur Muschi und jammern rum. Kein Wunder, sind die Nordländer ein Vorreiter in Sachen Verpussyrisierung der Männerwelt, des Gleichheits- und Genderwahn, kurzum die Urväter und Urmütter – also die Ureltern – des Gutmenschwahns. Jetzt wird geheult wegen stolzen Siegesposen einzelner deutscher Akteure, die sich auch noch sofort entschuldigen. Wo sind das Männer? Also die richtigen, die mit Eier und die dabei bleiben, dass die freie Interpretation der Beckerfaust eine herrische Siegespose ist?

Wisst ihr was, ihr lieben Mimosen: Macht eine Jammergruppe auf. Bildet aus Stühlen einen Kreis, stellt euch vor und dann darf jeder sagen, wie er das Spiel gewertet haben möchte. Am Ende zählt der liebe Onkel Schiedsrichter die Stimmen zusammen und wir haben das Endergebnis. Der eine oder andere wird einen Bock haben, das Prozedere für unfair finden, aber irgendwie müssen wir ja zu einem Ergebnis kommen. Wer klare Siege will, der wandere bitte in die Türkei aus und huldige Osmanen-Cheffe und Ober-Sultan Erdogan.

Eine Frage habe ich noch: Da ich ja nicht so fit in Sachen Fußball bin, diesen ganzen Hype nicht abkann, bin ich damit asylfähig und wenn ja, in welchen Ländern. Am liebsten wäre mir eine Nation, die Fußball nicht kennt, Fußball gar verboten hat oder so schlecht im Fußballspielen ist, dass kein Landsmann und keine Landsfrau es spielen will? Für sachdienliche Hinweise bin ich echt dankbar, denn ich will raus aus lautes Schland.

Autor: makkerrony

Makkerrony, der Macher des Lichtbildprophet, ist ein bekennender Autodidakt, lebt in Berlin und geht seit mehr als zwanzig Jahren dem Hobby (Analog-)Fotografie nach. Sein Dilettantismus hat gereicht, in fünfzehn Jahre ca. 150 Artikel für Fotofachzeitschriften und vier Bücher, alles auf Papier gedruckt erschienen, zu schreiben. Ein Mensch behauptete mal, Makkerrony sei ein guter Fotograf, hat allerdings einen denkwürdigen Geschmack. Jemand anderes meinte, Makkerrony könne einen Haufen Hundescheisse fotografieren und es sehe gut aus. Ein Model lehnte die Arbeit mit dem Lichtbildprophet ab, weil seine Bilder so aussehen, als müsse sich das Model anstrengen.