Da war er. Dieser Druck in mir.
Die Zeit war ran, der Tag gekommen, der engmaschigen Überwachung gerecht zu werden. Da ich wusste, dass dann auch das Portspülung und Blutabnahme auf dem Programm steht, zog ich ein Hemd an. Ich trage sonst nie Hemd. Nur dann, wenn die Infusionstage der Chemo anstanden. Da war freier Zugang zum Port gewünscht. Der sitzt in der rechten Schulter. Ich hole das Hemd aus dem Schrank und verspüre in der Magengegend sofort einen Würgreiz. Das Stück Stoff ruft Erinnerungen hervor, die so nie waren. Übelkeit und Erbrechen waren während der Zeit Fremdworte für mich. Doch jetzt, ein Vierteljahr nach meinem letzten Besuch in der Praxis, haut es meinen Magen fast aus den Latschen.