Das vierte Mal ziehe ich mit „meinem“ Atelier Flackerlight um.
Daher weiss ich: So ein Wechsel bedeutet Zeit.
Zeit des Wartens.
Zeit, Dinge erledigen zu müssen, die bei einem Umzug erledigt sein wollen.
Notgedrungen kommt es zu einer Phase der kreativen Untätigkeit: Alles abbauen, die Gelegenheit nutzen und Dinge aussortieren, alles neu aufbauen und ausprobieren.
Es gibt keinen Grund, in dieser Zeit den Lichtbildprophet pausieren zu lassen. Genügend Arbeiten aus fast 25 Jahren Hobbyistendasein sind vorhanden.
Die Kreativpause ist die Gelegenheit, ins Archiv zu blicken und anstelle analog mit dem digitalen Auge darin zu blättern. Die ersten ernsthaften Anfänge liegen über zwanzig Jahre zurück. Etwa die Hälfte der Zeit, die letzten zehn Jahre, arbeite ich fast nur noch analog.
Mit einem gewissen Schwermut blättere ich durch die bearbeiteten (digitalen) Aufnahmen. Gerne würde ich wissen, wie es dem einen oder anderen Modell heute geht. Was ist aus den Ideen und Plänen von damals geworden? Hier und da habe ich aus der Distanz etwas mitbekommen. Aber der Kontakt, so wie früher einmal, als die Bilder entstanden, ist nicht mehr da.
Siebenundsiebzig Aufnahmen werde ich in den nächsten – elf – Wochen veröffentlichen. Überwiegend digitale Fotografien, selbstverständlich mit Photoshop bearbeitet. Es sind aber auch erste hybride Arbeiten dabei, also analog fotografiert, entwickelt, digitalisiert und mit der Bildverarbeitung finalisiert.
Und um mir die Frage zu beantworten: Digitale Fotografie und Bildbearbeitung ist Gift, eine maschinelle sowie seelenlose Scharfzeichnerei, ein Gepose aus Nullen und Einser, als auch ein elendiges Pfenniggrab.