*21#11[16] – Ein Buchprojekt

Das Bild sollte ein Dasein fristen dürfen. Also gehört es nicht in irgendeinen elektronischen Speicher sondern auf Papier. Zugegeben, manch Bild ist besser auf der Festplatte des Machers aufgehoben und sollte nie dieselbe verlassen. Solche Ausnahmen und sein sie selbst in der Mehrzahl, sollte den bewussten Fotografen nicht davon abhalten, ausgewählte Bilder zu einem greifbaren Gegenstand zu machen.

Durch die eigene Handarbeit in der Dunkelkammer hat wohl für mich der klassische Papierabzug ausgedient. Zwar fertige ich ausschließlich Schwarzweiss-Abzüge an, doch spricht mich hier die Farbigkeit des Monochromprozesses an. Die Farbfotografie selbst ordnet sich dem als aktuelle Nische unter. Es besteht bei mir der Wunsch Bilder zu zeigen. Nicht nur im Original oder als Reproduktion auf hochwertigem Material, sondern auch unter einem Leitgedanken in Heftform zusammengetragen, quasi eine kleine Ausstellung im handlichen Buchformat.

Nach dem Acrylglas-Wandbild folgt heute ein Blick in das Saal Digital Fotobuch. Im Gegensatz zum gedruckten Fotobuch-Klassiker werden bei diesem Produkt die Seiten auf echtes Fotopapier belichtet und anschließend zu einem Buch zusammengesetzt. Damit sollte von vornherein eines klar sein: Die Seiten dieses Fotobuchs von Saal Digital sind stärker als man es vom Buch als solches her kennt. Fairerweise sollte man bedenken, dass die Grammatur der Seiten klassischer Selbstklebe-Fotoalben hoch ist und gute Bildbände ebenfalls aus schwerem Papier setzen.

Zur Gestaltungssoftware möchte ich nicht allzu viel sagen. Sie basiert auf Adobe Air und ist sowohl für Windows als auch Mac OS verfügbar. Wer keine Idee für ein eigenes Buchlayout hat, kann auf diverse Vorlagen zurückgreifen. Eigene Layouts lassen sich speichern und im Rahmen des aktuellen und späterer Projekte nutzen.

Das Saal Digital-Fotobuch ist mir seit seinem ersten Auftritt bekannt. Im Laufe der Jahre wurde es immer weiter entwickelt, vor allem was den Bucheinband betrifft. Heute sind verschiedenste Materialien im Einsatz und auf Wunsch sogar Geschenkboxen in weiß und anthrazit erhältlich. Leider wurde eine Unart* nicht aufgegeben: Barcodes! Erst gegen ein Aufgeld von 5 Euro verschwindet die Unsitte. Zugegeben, der Code ist klein und fällt bei geschickter Buchgestaltung kaum auf. Aber wie sähe es aus, wenn jedes Foto das ich bei Saal Digital entwickeln lasse diesen Barcode enthält und nur gegen Aufpreis entfernt wird?

Ansonsten gibt es für mich keinen Grund sich über irgendetwas zu beschweren. Die Qualität ist gewohnt sehr gut und wie immer ging alles sehr schnell. Zwischen dem Hochladen meines Buchprojektes und der Lieferung durch DHL lagen drei Werktage. Neben der Schutzfolie um das Buch herum ist es – neben dem Versandkarton – ausserdem in eine Art Versandtasche aus Polsterfolie verpackt. Unter dem Strich ist und bleibt das Fotobuch von Saal Digital mit seinen Seiten aus ‚echten‘ Fotopapier meine Empfehlung!

* Mir sind die pro Logo-Argumente von der Notwendigkeit bei der Fertigung bis hin zur Langzeit-PR bekannt. Dennoch bleibe ich dabei, dass sich dieses Rüdenverhalten, an jedem Baum sein Bein heben zu müssen nicht gehört. Immerhin ist es ja für Geld abwählbar, was zeigt, dass ein Fotobuch ohne Logo und Barcode möglich ist.

Autor: makkerrony

Makkerrony, der Macher des Lichtbildprophet, ist ein bekennender Autodidakt, lebt in Berlin und geht seit mehr als zwanzig Jahren dem Hobby (Analog-)Fotografie nach. Sein Dilettantismus hat gereicht, in fünfzehn Jahre ca. 150 Artikel für Fotofachzeitschriften und vier Bücher, alles auf Papier gedruckt erschienen, zu schreiben. Ein Mensch behauptete mal, Makkerrony sei ein guter Fotograf, hat allerdings einen denkwürdigen Geschmack. Jemand anderes meinte, Makkerrony könne einen Haufen Hundescheisse fotografieren und es sehe gut aus. Ein Model lehnte die Arbeit mit dem Lichtbildprophet ab, weil seine Bilder so aussehen, als müsse sich das Model anstrengen.