Kunstdiktatur – Wenn sie hilft, dann ja!

Der Deutsche ist für Extreme anfällig. Ich nehme mich da nicht aus, auch wenn ich mein Deutschsein beharrlich ignoriere. Doch seit meinem dritten Geburt-Tag vorheriges Jahr Ende November verzeichne ich aus mir heraus einen gewissen Wahn gegen die Dummheit. Und jedes Mal, wenn man mir versucht unterzujubeln, das Blödheit zum Alltagsgeschäft des Menschen gehört, sehne ich mich nach einem Schweinetreiber (Taser) und körperlicher Züchtigung. Gewalt gegen Geistes- und Verbalidioten ist eine Lösung!

Ein Beispiel: Ein deutsches Ehepaar wandert aus. Spätgebärend brachte Mutti eine Pummelfee zur Welt, die sich heute für ein Prinzesschen hält, dementsprechend neunmalklug und vorlaut ist. Die Eltern kommen mit einem Leben in Deutschland nicht zurecht und wollen deshalb auswandern. Was bietet sich an, wenn man überhaupt keine Fremdsprache beherrscht? Richtig: Zum Beispiel Spanien!

Und jetzt, wo im gelobten Ausland alles gegen den Baum läuft, das Prinzesschen vor Kummer immer fetter wird und Vati wegen fehlender Sprachkenntnisse keine Arbeit findet, da jammert man im deutschen TV herum und ERWARTET Hilfe! Solche Leute, die vor ihrem Handeln nicht denken oder nachdenken, gehören öffentlich ausgepeitscht. Wenn ich jemanden in seinem Zuhause besuche, dann akzeptiere ich stillschweigend die Spielregeln in seinem Reich. Dazu könnte es eben auch gehören, dass ich – bei einem längeren Aufenthalt – seine Sprache sprechen müsste.

Was wird von deutscher Seite auf Donald Trump geschimpft! Wieso akzeptieren wir nicht, dass ihn das amerikanische Volk nach deren Regeln zum Häuptling gewählt hat. Jeden Tag sagt mir die Presse, wie dieser kongeniale Tollpatsch eine Watschen nach der anderen kassiert. Ich frage mich: Lief unter den anderen Präsidenten, die den deutschen Meinungsmachern besser gefielen, alles reibungsfrei? Ich fühle mich verdammt an die Ukraine erinnert, als den Europäern eine pro-russische Regierung nicht gefiel und man solange rummäkelte, bis eine Minderheit die Mehrheitsentscheidung des Volkes „verrevolutionierte“.

Alles klingt nach dem sagenhaften Reich der Mythen, Fake News, Unwahrheit und Lüge! Subtile und schräg gedachte Meinungen und Ansichten gab es schon immer. Nur kann ich sie heute öffentlich denken und weiterreichen. Mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit schließen sich der geäußerten Verblendung ein paar Denkmuffel an, die genau darin ihre Ansicht bestätigt sehen. Ist dann noch eine Minderheit, eine sich nicht wehren könnende Minderheit der Bock meiner kruden Theorie, ist deren Schuld auch ohne Beweis restlos erwiesen. So entstehen Diktaturen.

Traurige Wahrheit, bittere Wahrheit, Realsatire:
Die Diktatur der Kunst darf nicht aus dem demokratischen Prozess heraus entstehen. Vielmehr bedarf es der revolutionären Tat einer Gruppe verwegener Helden, die vorher mindestens ein Jahr ohne Internet- und Medienkonsum gelebt haben!

Deutsche lieben den Wahn und das große Theater. Der Mob, voll besetzt das Parkett, geistig hohes Niveau der Jammerlappen im Rang. Alle erwarten das Universalrezept, wie es Jedem ohne irgendeinen Aufwand richtig besser geht. Die Deutschen sind das falsche Volk für eine Diktatur der Kunst: Es müsste sich anstrengen, sich Durchrucken lassen, doch dazu hat es keine Lust! Kabarett legt den Finger auf die Wunde, Kunst bohrt darin herum. Das bereitet Schmerzen, zu recht, doch wir wollen lieber schön und bequem sein.

Streut euch gegenseitig Rosen vor die Füße, sagt eurem Gegenüber, wie einzigartig er ist und dass man selbst noch viel einzigartiger ist. Schafft ‚Honig ums Maul-Schmierer‘ an, am besten aus dem großen Pool der Sozialschmarotzer. Sollen diese ihren Hungerlohn und die Unmengen an Kindergeld redlich verdienen. Durch Arbeit am bequemen, dafür aber erfolgreichen deutschen Bürger.

Bei allem, was zukünftig schief geht, wo man uns, das deutsche Volk der Dichter und Denker, übervorteilt, daran sind die Anderen, vor allem die wehrlosen Minderheiten Schuld. Und so wird Donald’s wunderbare Politik allein daran scheitern, dass die Anderen intriganterweise seine weisen Entscheidungen blockiert haben. Eine Diktatur der Kunst ist schön und gut, doch hat sie ihren Diktator just in dem Augenblick gefressen, in dem er die Bühne des Geschehens betritt. Donald Trump liebt den amerikanischen Arbeiter, weshalb er teilweise noch aktive Unternehmer zu Ministern beruft. Finde den Fehler!

Herrscht Verwirrung über das Traktat? Wie kommt das Alter Ego dazu und warum greift der Body nicht regulierend ein? Ich sage nur: Jonathan Meese ist durch unsere Köpfe geritten und hat dabei etwas Denkstaub aufgewirbelt …

Autor: makkerrony

Makkerrony, der Macher des Lichtbildprophet, ist ein bekennender Autodidakt, lebt in Berlin und geht seit mehr als zwanzig Jahren dem Hobby (Analog-)Fotografie nach. Sein Dilettantismus hat gereicht, in fünfzehn Jahre ca. 150 Artikel für Fotofachzeitschriften und vier Bücher, alles auf Papier gedruckt erschienen, zu schreiben. Ein Mensch behauptete mal, Makkerrony sei ein guter Fotograf, hat allerdings einen denkwürdigen Geschmack. Jemand anderes meinte, Makkerrony könne einen Haufen Hundescheisse fotografieren und es sehe gut aus. Ein Model lehnte die Arbeit mit dem Lichtbildprophet ab, weil seine Bilder so aussehen, als müsse sich das Model anstrengen.