Fast fünf Liter angebrochener TETENAL Dokumol und ein mit Moersch Lith A gepimpte Arbeitslösung waren in den letzten Monaten die Ausgangsbasis für den Ronymol und bildhafte Abzüge auf dem überalterten ORWO Dokumentenpapier. Irgendwann September 2024 ist der Dokumol alle und ich versuche mit dem Rollei RHC eine neue Lösung für Bildabzüge auf dem technischen Fotopapier zu finden. Auch hier haben ein paar Spritzer Moersch Lith A ausgeholfen. Die Ergebnisse sind nicht so, wie ich es erhofft habe. Auch der Prozess musste von mir angepasst werden. Insgesamt ist der Ersatz eine semioptimale Lösung. Ich habe gerade festgestellt, dass ich bisher wenige Arbeitsergebnisse mit dem Ronymol II gezeigt habe.
Für den Urlaub habe ich mir vorgenommen, einen alternativen Angriff zu starten und das ORWO Dokumentenpapier zu lithen. Wenn ich denn Zeit und Muße dafür finde. Immerhin liegen hier noch einige hundert Blatt technisches Fotopapier rum. Bisherige Lith-Versuche, ausgeführt im Atelier Flackerlight, verliefen äußerst langwierig und die Ergebnisse waren suboptimal. Letztendlich griff ich hier und da auch mal zum Selentoner. All das im Hinterkopf mache ich mir wenig Hoffnung auf schnelle Ergebnisse.
Während ich „normale“ Lithprints auf ORWO Fotopapier ca. 10 bis 20 Sekunden belichte, steige ich beim ORWO Dokumentenpapier gleich mit dem Ziel zwei Minuten ein. Bei den vergangenen Versuchen erinnerte ich mich an Belichtungszeiten bis an die vier Minuten. Ein erster Belichtungstest verweist auf Zeiten zwischen eine bis zwei Minuten. Auch die Entwicklungszeit in der Arbeitslösung überraschte mich. Sie ist etwa doppelt so lang wie beim klassischen ORWO Fotopapier. Wie gehabt wird die Arbeitslösung des Lithentwicklers im Wasserbad erwärmt und mit einem qualifiziertem Atemschutz gearbeitet.
Plötzlich und unerwartet scheint es zu funktionieren. Ich bin mir nicht sicher, doch der einzige Unterschied zu den damaligen Experimenten bestand darin, heute den Lithentwickler im Wasserbad auf ca. 40 °C zu erwärmen. Das macht ihn reaktiver, die Handabzüge in der Anmutung aber auch härter. Unter diesen Bedingungen kann ich mit dem ORWO Dokumentenpapier weiterarbeiten und wenn ich wieder Zeit und Muße habe, an einer besseren Lösung mit dem Ronymol II-Entwickler arbeiten. In den nächsten Tagen folgen weitere Lithprints auf ORWO Dokumentenpapier. Dabei spiele ich bewußt mit Unzulänglichkeiten bei der Entwicklung. Ich finde, sie klappen mit dem hauchdünnen technischen Fotopapier am besten.