Garantie-Kreditangebot von 100 %

Wir Finanzieren da, wo Banken aufhören!
an einem niedrigen Zinssatz von 2 % dafür.
wir bieten großen Kreditbetrag von bis zu 10 Millionen Euro an.
Und in einer maximalen Dauer-Periode von 25 Jahren.
setzen Sie sich mit uns über die E-Mail für mehr Information in Verbindung:

Holla die Waldfee: Ein von mir selten benutzter und noch nicht so lang aktiver eMail-Account wird zur Zeit missbraucht, mir das sensationelle Kreditangebot (siehe oben) zu unterbreiten. Wenn ich diese billige Schmalspurkommunikation kombiniert mit einer Gmail-Adresse (aus der Kopie der Spam-Nachricht entfernt) lese, dann frage ich mich wer auf solch eine Anmache reinfällt. Diese Werbebotschaft vermittelt mir persönlich den Eindruck, nie zum Erfolg führen zu wollen. Da ist die nachfolgende Drohgebärde schon etwas ausgebuffter:

Sehr geehrte(r) Lichtbildprophet,

zu unserem Bedauern mussten wir feststellen, dass unsere Aufforderung Nr. 444743708 bis heute ergebnislos blieb. Heute gewähren wir Ihnen nun letztmalig die Möglichkeit, den ausbleibenden Betrag unseren Mandanten Amazon GmbH zu begleichen.

Aufgrund des andauernden Zahlungsverzug sind Sie gezwungen außerdem, die durch unsere Tätigkeit entstandene Gebühren von 57,67 Euro zu bezahlen. Bei Rückfragen oder Reklamationen erwarten wir eine Kontaktaufnahme innerhalb von drei Werktagen. Um zusätzliche Mahnkosten auszuschließen, bitten wir Sie den ausstehenden Betrag auf unser Bankkonto zu überweisen. Berücksichtigt wurden alle Buchungseingänge bis zum 28.11.2016.

Hiermit fordern wir Sie nachdrücklich auf, den offenen Betrag unverzüglich bis zum 02.12.2016 zu begleichen. Können wird bis zum genannten Termin keine Zahlung verbuchen, sehen wir uns gezwungen Ihre Forderung an ein Gericht abzugeben. Sämtliche damit verbundenen Zusatzkosten werden Sie tragen.

Gespeicherte Vertragsdaten:

Lichtbildprophet
Lichtbildprophet Strasse
12345 Stadt

Tel. 0163******7

Eine vollständige Kostenaufstellung Nummer 444743708, der Sie alle Positionen entnehmen können, ist beigefügt.

Mit verbindlichen Grüßen

Beauftragter Rechtsanwalt V*****t V**t

Diese E-Mail ist nur für den Empfänger bestimmt, an den sie gerichtet ist und kann vertrauliches bzw. unter das Berufsgeheimnis fallendes Material enthalten.

Hier wird ganz schön dick aufgefahren. Zitternd wie Espenlaub lasse ich mir statt Beauftragter Rechtsanwalt Amazon GmbH die eMail-Adresse anzeigen: support(at)paypal.com. Ich habe nicht nur einen Rechtsanwalt, sondern auch Amazon und Paypal an der Backe. Tief im Header der Mail ist sogar 1&1 (kundenserver.de) beteiligt. Jetzt hat wohl mein letztes Stündchen geschlagen!

Spaß beiseite! Witz komm raus, du bist umzingelt!

Ich lese, dass Helene Hegemann bereits 2013 ein neues Buch herausgebracht hat und ihr Film Axolotl Overkill im Wettbewerb des Sundance Festivals läuft. Spaßeshalber bin ich auf Amazon gesurft und habe mir die Kritiken zu Jage den Tiger angesehen: Das Mädel kann einem schon leid tun. Ihre Intertextualitätsaktion in Axolotl Roadkill war schon Scheiße, aber die wird ihr auf ewig am Hacken ihrer Pumps kleben. Anders ist der Feuerwerk der 1 Stern-Kritik nicht zu erklären.

Ich befürchte, dass ihr Film in Deutschland einen schweren Stand haben wird, selbst wenn er in einem Jahrgang alle Oscar abräumt. Wir, das deutsche Fussvolk, sind halt nachtragend, solange es einen selbst nicht betrifft. Auf der anderen Seite: Wenn auch völlig verstört, so habe ich Airen’s Strobo recht gerne gelesen. Mit Hegemanns Axolotl Roadkill konnte ich dagegen nichts anfangen. Alles las sich nach einer verzogenen Waldorf-Schülerin, wo man mit jedem weiteren Kapitel zum Entschluss reift, das Gewalt sehr wohl eine Lösung sein kann.

Obwohl gerade in Literatur-Kauflaune: Jage den Tiger werde ich mir nicht kaufen. Die schreibende Zunft bejubelt den Roman, wie einst Axolotl. Und von dem Werk war ich enttäuscht, habe es nie zu Ende gelesen. Stattdessen schaue ich mich in meinem Lieblingsgenre zu meinem Lieblingsthema um: Essays über Fotografie. Keine neuen Werke, also alles vor bis weit vor Internet.

Autor: makkerrony

Der Macher des Lichtbildprophet ist ein bekennender Autodidakt, lebt in Berlin und geht seit mehr als zwanzig Jahren dem Hobby (Analog-)Fotografie nach. Sein Dilettantismus hat gereicht, in fünfzehn Jahre ca. 150 Artikel für Fotofachzeitschriften und vier Bücher, alles auf Papier gedruckt erschienen, zu schreiben.