Selbstwahrnehmungen

Niederlände.
Sonnig belesen.
Schall.
Druckgeschwindigkeitspegel.
Einlegen.
Reingelegt.
Russland greift Deutschland an?
Erdtunnel?
Polen bereits eingekesselt?
Propaganda.
Mantra.
Mit Pfeil und Bogen, bis zum letzten Atemzug.
Jüdischer Präsident eines Nazistaates.
Welche Wahrheit?
Mit den Dingen brechen ist einfach, mit den Erinnerungen nicht.
Nichts ist so kalt wie erotische Kunst in der NFT-Gemeinde.
Volksaufstand.
Welches Volk?
O bis O.

Solange die Schlange zur Tafel nicht den Eingang zum Biomarkt blockiert, ist doch für Gutmensch alles in bester Ordnung.

Landadel.
Maskenmann.
Bösewicht.
Es fehlt der rote Faden.
Ein Recht will verdient werden.
Verrat ist und bleibt Verrat.
Guter Verrat, böser Verrat.

Werbung: „Maisonettes in architektonischer Einzigartigkeit. Wohnen AM TACHELES: ab 1.453.000 €. Wir zeigen Ihnen gern mehr!“ Für was für ein elitäres Arschloch hält mich Twitter?

Blockiert.
Cancel culture.
Sind alle guten Dinge drei?
Stiefkindadoptionsprozess.
Diskriminierend?
Nicht alles ist normal.
Ein Ding der biologischen Unmöglichkeit.

Warum gendern die Qualitätsmedien nicht beim Nazi? Das Böse ist wieder dem Mann vorbehalten.

Nazi*Innen.
Eine neue Technologie ist nur eine weitere Illusion.

Meine Antrittsrede als Irgendwas würde ich so enden lassen: „… und wer es noch nicht weiss: Ich bin heterosexuell und das ist gut so!“

Pridehype.
Zirkagewicht.
Könnte sein.
Freiwillig bedeutet Einsicht. Oder pure Dummheit.
Verschwörungserzählungen.
In einer solchen Welt ist es nicht immer einfach, optimistisch zu bleiben.
Tribunale.
Wahrheiten sind nicht verhandelbar.
Verrat dem Verräter.
Furzipups.
Frühstücksleiter.
Dermographismus.
Aus Nichts einen Ismus machen.
Syndrom.
Schluss mit Schlussstrich?
Es hat keiner etwas gewusst oder geahnt?
Ihr habt gewusst und geschwiegen.
Amazon ist ein chinesischer Marktplatz.
Spitzel.
Denunziant.
Glasklare Helden.
Ein Schwanz in zwei Löcher stecken.
Gleichzeitig?
Twitterfantasien.
Pseudonotgeil.
Zwei Jähre älter.
Nasenwichse.
Hanf im Glück.
Schneeflittchen.
Webinar.
Konmari.
Wabisabi.
Gefühl und Verstand.
Meisterklasse Heimwerkstatt.
Generation Ich?
Generation Meins!
Reichweitenpanik.
Standort aktualisieren.
Standort konnte nicht aktualisiert werden.

Wenn man einer Sache offen gegenüber steht, kann man sich ihr auch wieder verschliessen.

Das Auto trifft Entscheidungen selbst.
Autonom.
Der Mensch kann nicht autonom.
Angsthase.
Keine Eier.
Tarifaufpasser.
Photoshop für Musik.
42 Stunden Woche.
Der Satzbau, sehr seltsam er ist.
Wahrhaftiges auf Abwegen.

Ist es erst oder ist es schon ein Jahr her?

Ein Morgen, ein neuer Tag. Wir haben Zeit. Perle muss nicht zur Arbeit und mein Homeoffice bleibt heute verschlossen. In der zurückliegenden Woche sind die ersten Dinge geschehen, die die logische Konsequenz aus dem sind, was vor mehr als einem Jahr begonnen hat. Nach Monaten des Hin und Her wurde Perle und mir bewusst, dass wir uns ineinander verliebt haben und mehr Zeit zusammen verbringen wollen. Der Haken an der Sache: Jeder lebt in einer Beziehung, in einer Ehe und der jeweilige Partner wird von unserem Gedanken nicht sonderlich erbaut sein. Natürlich lassen sich Gedanken zu einem Patchwork-Teppich verweben, doch der erweist sich schon bald als löchrig. Schnell ist klar: Es wird keine Alternativen geben. Es läuft auf Entweder Oder hinaus.

Ein paar Monate später steht Perle mit einer Unmenge Taschen vor der Tür und zieht in das Luxusappartement im Betonpalast.

Nach und nach wird das bis dahin gelebte Leben aufgelöst. Nicht die Erinnerung, es geht vielmehr um die formale Form des alten (Zusammen)Lebens. Es ist schon merkwürdig: Das Schwierigste an der Situation einer Trennung ist die Erkenntnis, dass ich für mich selbst einen anderen Weg gehen möchte. Gefolgt von dem Mut, mit der sogenannten Wahrheit herauszurücken und den Nochpartner darin einzuweihen. Und dann? Da sind die formalen Hürden, die ab jetzt einzuhalten sind. Trennungsjahr, Scheidungsantrag. Was vorher wie ein Damoklesschwert über den heiligen Bund Ehe schwebt, entpuppt sich als eine rein imaginäre Hürde, die der Gesetzgeber wohl mehr aus moralischen Grunde eingebaut hat. Ich merke heute, etwa ein Jahr später, dass mein Kopf schon viel weiter ist und ich geduldig das Spiel der Regeln spiele. Daran denkt ein Gesetz nicht.

Es ist ein Jahr her und in der Zeit haben sich die Ereignisse impulsartig überschlagen. Ich hätte gerade am Anfang mehr Widerstand erwartet. Ich hätte mehr Versuche erwartet, das zu retten, was jetzt zu Grabe getragen wird. Sei es drum, dass es nur die Phasen des Nachdenkens, der zeitlich befristeten Trennung und des Insichgehens gegeben hat. Sei es drum, dass es die unstellbare Frage nach der Entscheidung gibt und darauf eine Antwort gefordert wurde. Diese Gedanken um eine Entscheidung, sie sind schneller als der ganze formale Kram, der im Jahr zwei abzuarbeiten ist, wenn das Eine endet und das Andere neu beginnt.

Wenn mich aus heutiger Sicht im zurückliegendem Jahr irgendetwas persönlich gestriffen hat, dann von der Familie ausgerechnet am Tag X alleingelassen gewesen zu sein.

Regen.

Autor: makkerrony

Der Macher des Lichtbildprophet ist ein bekennender Autodidakt, lebt in Berlin und geht seit mehr als zwanzig Jahren dem Hobby (Analog-)Fotografie nach. Sein Dilettantismus hat gereicht, in fünfzehn Jahre ca. 150 Artikel für Fotofachzeitschriften und vier Bücher, alles auf Papier gedruckt erschienen, zu schreiben.

3 Gedanken zu „Selbstwahrnehmungen“

  1. @ Lichtbildperle: Ich hätte erwähnen sollen, dass egal wie es gelaufen ist oder läuft, mir nur eins wichtig ist: Wir haben uns ❤️❤️❤️

  2. Du sprichst mir aus der Seele mit allem, letztes Jahr war unglaublich, es ist sehr viel passiert und es ist erstaunlich wie schnell manches geht und wie lange man für andere Sachen wieder warten muss. 🥰🥰🥰

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