Über meine Gutschlecht-Stärke im Bild und Wort

… oder: Wie der Gedanke, sich experimentell dem Lichtbild zuzuwenden mein Leben verändert hat, ich sogar zum Lichtbildpropheten wurde!

Mythos, Hörensagen oder was auch immer: Zwei Dinge geistern mir beim Bruch mit der modernen Fotografie im Kopf herum. Da ist zuerst die schmerzliche Erkenntnis, wie fehlbar und hochgradig unvollkommen der Mensch ist. All sein Beteuern von Stärke, Liebe, Treue und auf Immer und Ewig ist so etwas vom Arsch. Was Mensch kann ist ein perfektionistischer Egoist sein, genauso wie seine Fähigkeit, den idealen Terrorzwerg zu geben, geht es um seine Sicht auf die Welt. Das Mensch, der unangefochtene Führer, dem jedes Mittel Recht ist. Meine Konsequenz: Ich möchte in meinen Bildern düster und unpräzise sein. Die Digitalfotografie macht es mir schwer. Gutunscharf fotografiert werden will gekonnt sein. Doch wie soll ich es anstellen, wird die mir verkaufte Technik vom Fanatismus höchster Schärfe getrieben.

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Zwei mal drei Traktat – Bildgestaltung (V)

Jede Änderung an der Kameraeinstellung, eine andere Wahl des Aufzeichnungs- und/oder Ausgabemedium oder die Variation eines Prozessparameters zieht einen Ratenschwanz an Konsequenzen mit sich. Gerne empfehle dem Anfänger, sich ruhig der MuP, der Methodik des unbekümmerten Probieren hinzugeben um anschließend mit Hilfe der jeweiligen Prozessparameter die visuelle Wirkung zu analysieren. Auf diesem Weg lässt sich gerade im Umgang mit einer Kamera mehr Wissen aneignen als das Lesen didaktisch schlechter Bücher oder Blogbeiträge, die aus Unwissenheit oder eingeschränktem Aktionsradius besagten Rattenschwanz negieren.

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Zwei mal drei Traktat – Bildgestaltung (II)

Jeder Abschnitt ein verbaler Peitschenhieb, maximal sechs Stück an der Zahl, die in meinem Ordnungssystem 2 mal 3 ergeben. Der Wissende erinnert sich an ein paar Regeln, die auf dem Wechselspiel der beiden Zahlen beruhen. Was ich niederschreibe, soll nicht kommentiert werden dürfen. Ihr Narren redet schon genug, ich selbstverständlich auch! Es sind ganz meine Gedanken und darin hat niemand anderes etwas zu suchen. Ich bin alt genug und darf das. Noch!

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Memento mori

Gedenke des Todes, gemahne mich der Vergänglichkeit! Nichts ist so beständig, dass es für ewig ist.

Erste Zeilen voller Pathos, ein Geschwulst an Worten des Bildungsbürgers. Der sensible Leser wird meinen, ich befände mich in einer Lebenskrise, bedarf zumindest seiner, wenn nicht sogar professioneller Hilfe. Dem Gleichgültigen, der vielleicht das eine oder andere öffentliche Traktat von mir gelesen hat, wird nicht umhinkommen, sich zur Äußerung hinreißen lassen, dass ich mal wieder übertreibe.

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