Alle Jahre wieder

Tradition ist Wiederholung und damit für den gutmenschlichen Homo digitalis ein absolutes Grauen. Mich graut es auch, vor allem meine Haare. Homo digitalis braucht immer etwas Neues. Einfach und bequem. Ohne Rast und Luft zu holen ist er permanent auf der Suche nach dem Kick für mehr Klicks. Es ist im weltberühmten Lichtbildprophet Tradition, und damit eine Wiederholung, dem geneigten Leser die Zeit zwischen den Feiertagen mit hochnotpeinlichen Digitalaufnahmen zu versüßen. Teilweise haben die ungeliebten Meisterwerke bis zu zwanzig Jahre auf den Buckel.

Ja, auch der Großmeister der Analogfotografie ist älter geworden und war einst dem Digitalwahn verfallen. Doch er konnte davon erfolgreich therapiert werden. Was geblieben ist, das sind die Aufnahmen.

Die Auswahl ist willkürlich getroffen und die preisgekrönte Redaktion weiß nicht, ob nicht einige Bilder bereits gezeigt wurden. Im Laufe der Jahre und Jahrzehnte hat Herr Makkerrony einfach den Überblick verloren. Mit dieser Bombensensation sei über die Feiertage zum Jahreswechsel eine einfach wie bequeme und vom vollen Erfolg gekrönte erholsame Zeit gewünscht. Hoffentlich kriegen wir dummen Menschen im nächsten Jahr den einst wunderschönsten Ort im Universum, unsere Erde, endlich so richtig schön kaputt.

Autor: makkerrony

Makkerrony, der einzige wie einzigartige Homo monochromatis analogous, ist der Macher des Lichtbildprophet, dem weltbekannten Blog anspruchsvoller Bildkunst, den wenige kennen. Makkerrony ist weiß, grauhaarig, plüschig und heterosexuell. Makkerrony gilt als Vorreiter, wenn es darum geht, die Grenzen der analogen Fotografie neu auszuloten. Seine Werke bestechen durch den Einsatz experimenteller Dunkelkammertechniken, bei denen er konventionelle Prozesse mit kreativen, überlagerten Fotochemikalien kombiniert. Dabei spielt gerade der Lith Print mit alternativen Edeldruckverfahren und der bewusste Einsatz von ORWO-Fotopapieren eine zentrale Rolle. Makkerrony gilt als der Farbige unter den Schwarzweiß-Lichtbildmachern.