Skizzenbuch – Das Erste und weg

Als kunstinteressiertes Überwesen weiß man, dass sich der Bildschaffende mittels Skizzen einem Werk genähert hat. Heute, im Husch-Wisch – Zeitalter der flinken Finger und kostenlosen Apps, hat man solch antiquierte Arbeitsweise nicht nötig. Das geht mit ein paar Fingertipps, noch zwei volle Silikon-Möpse zeigen, viel Filter, noch mehr Farbe und schon kriegen sich die Solosex-Praktiker nicht mehr ein. Was will ich da mit einem Skizzenbuch? Auch noch als semi-berufener Lichtbildner?

Notizen machen!

Für den Quatsch nutze ich mein Tablet. Da tippe ich hinein, was ich gleich eben wieder vergessen könnte. Vorausgesetzt, ich vergesse es nicht mir etwas Wichtiges zu notieren oder mir in der Hektik einer Dunkelkammerschlacht die Zeit fehlt, mir eine Notiz zu machen. Oder ich bin einfach zu faul zum Notizen.

Durch die Spielerei in der Dunkelkammer entstehen Abzüge, die erst noch aufgewertet werden müssen. Oder sie, die Abzüge, müssen noch eine Weile liegen, damit ich eine Beziehung dazu aufbauen kann. Manchmal fällt mir auch nichts ein, was ich mit dem temporären Schrott oder Abfall noch anstellen könnte. Im Laufe der letzten Jahre habe ich es mir angewöhnt, den Zwischenschritt-Bildern als auch mir persönlich Zeit zu geben. Das war nach der Chemo-Therapie schwer, stand ich doch unter dem Eindruck, womöglich nur noch wenig Zeit zu haben. Entsprechend verkrampft und kompliziert war meine Rückkehr in die kreative Rolle.

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Metastasia – Gedanken zu einer Variation (Update)

oder: Wie ein Handgriff mein Leben ändern wird

Die besten Geschichten soll das Leben schreiben. Der Satz klingt verdammt positiv. Marschiert man bewusst durchs Leben, sieht nicht die Schuldfrage im Tun und Handeln der Anderen, dann relativiert sich dieser Positivismus. Unverklärt gesehen, scheint das Leben immer den Stinkefinger in der Hinterhand gehoben zu halten, um ihn blitzschnell im unpassendsten Moment zeigen zu können. Arrangiert man sich mit dieser Marotte, trifft einen der Tritt vor das Schienbein nicht ganz so überraschend. Es ist halt so, gehört zum Lauf des Lebens einfach dazu, irgendwo zwischen unserem Anfang und Ende.

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