Unantastbar berührt!

Feuchter Albtraum politischer Korrektheit.
Das einfache Brechen des Tabu.
Satire muss wehtun.
Berufsempörter*Innen.
Doppelter Boden.
Geht zum Lachen in den Keller.
Steckt nicht in allem Antisemitismus?
Wenn man dran glaubt, ja.
Veganität.
Mir ist es egal, was ein Modell ißt. Hauptsache es ißt.
Ist.
Sein.
Fangfrage.
Darf der Wissenschaftler Misstrauen in die Wissenschaft haben?
Überzeugungstäter.

Da hat ein professioneller Fotograf erkannt, dass wo viel Licht auch viel Schatten ist. Das könnte stimmen, muss aber nicht, denn Licht ist nicht gleich Licht.

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Zerredet und zerdacht

Neulich sagte ich ihr, dass sie alles zerdenkt. Aber auch alles.

Was bewegt mich zu dieser Aussage?

Nach langer Zeit sind wir wieder gemeinsam unterwegs, zeigen uns wie wir sind in der Öffentlichkeit. Die Kameras sind dabei. Da bemerke ich an einer ihrer Kameras, dass das Vorspulen des Films nicht so funktioniert, wie es eigentlich sollte. Ich schaue sie an und in zwei große ängstliche Augen. Wir laufen jetzt seit einer Stunde hier ums Eck und wenn das Knipsen für die Katz war, dann kann es einem die Tränen in die Augen treiben. Bildlich gesprochen. Ich weiss, wenn die Kamera Zicken macht, dann am Anfang des Films. Also öffne ich die Rückseite und schau hinein. Und in ihr Gesicht. Ihre Augen werden größer und feuchter. Irgendwie versuche ich die Situation zu retten, währenddessen zählt sie mir auf, welche Aufnahmen nun mehr alle Futsch sind. Mal kühl durchdacht: Der Film spult definitiv nicht vorwärts. Ob nun Deckel auf oder nicht, ca. dreißig Aufnahmen auf fast einer Stelle haben den Film um das zigfache überbelichtet. Ich fummle am Film und der Kamera rum, gebe sie ihr zurück und sage ihr, sie möge jetzt einfach drauflos legen und wir sehen nach dem Entwickeln, was aus dem Malheur zu retten ist.

Tage später, sie ist wieder fort in ihrem Leben und ich bin mit den Negativen allein. Sie liegen im Scanner und was sich auf dem Bildschirm abzeichnet ist einfach WOW. Der Anfang des Films ist aus Sicht der Standardfotografie futsch. Ich würde es als Anhäufung vieler Momente interpretieren. Kunst halt. Der Rest, unter Zeitdruck aus dem Bauch heraus geknipst, zeigt einen freundlich-lockeren Umgang mit den Objekten ihrer fotografischen Begierde. Kein Kopf ist dabei, der das Motiv brav steril in ein Regelkorsette zwängt. Und es kommt zu dieser legendären Nachricht, dass sie aber auch alles zerdenken kann. Sie kann also auch anders, wenn sie will. Wenn sie möchte. Das Wort „Zerdenken“ ist nicht neu, nicht von mir erfunden und wie es scheint, ist es weit verbreitet. Ich finde dieses schöne Zitat:

„Etwas zu zerdenken hat mich persönlich zumindest noch nie zum Ziel geführt. Auch wenn du denkst und denkst und sich plötzlich negative Emotionen auftun, bist du auf dem besten Weg dazu, dein Problem zu zerdenken.“

Zerdenken scheint mit dem Zerreden eng verwandt zu sein. Es ist ein Spiel, ein lästiges Spiel. Sprache ist eine Waffe. Damit meine ich nicht nur aggressive Worte, Beleidigungen und was weiss ich noch alles. Selbst lieb gemeinte Worte haben eine zerstörerische Wirkung, vergleichbar mit der Lüge. Oder wenn da Gedanken sind, das Gefühl aufkommt, mit Worten außer Acht gelassen, verfolgt und gar überwacht zu werden. Irgendwann häuft sich das Zerdenken und Zerreden derart vor den Karren auf, dass es Schmerz geben wird, noch mehr Schmerz, und dabei ist er jetzt schon unerträglich. Jeder Schmerz ist ein Schatten und sie werden bei all dem erdrückenden Licht nicht weniger. Mittlerweile brauche ich nur noch im richtigen Moment an die negativen Dinge denken und schon ist der Kampf mit den Zweifeln eröffnet.

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