Außengastronomie (aus dem Zyklus ‚Menschen in der Großstadt‘)
Nr. 4849
Original, Einzelstück, Fotopapier, ca. 13 x 18 cm
(c) 2022 Makkerrony
Schlagwort: smombie
049_2022
Zeichen auf dem Asphalt (aus dem Zyklus ‚Menschen in der Großstadt‘)
Nr. 4848
Original, Einzelstück, Fotopapier, ca. 13 x 18 cm
(c) 2022 Makkerrony
032_2022
Feldlauf (aus dem Zyklus ‚Menschen in der Großstadt‘)
Nr. 4799
Original, Einzelstück, Fotopapier, ca. 13 x 18 cm
(c) 2022 Makkerrony
005_2022
Smartphone mit Mensch (aus dem Zyklus ‚Menschen in der Großstadt‘)
Nr. 4712
Unikat: 13 x 18 cm ORWO Baryt-Fotopapier
(c) 2022 Makkerrony
Mein Verständnis ist dann mal alle
Das Modell es mit Termin- und Zeitabsprachen nicht so genau nimmt und ich doch mehr Verständnis für die Situation der jungen Dame zu haben habe, das kenne ich seit Anfang an meiner scheinfotografischen Karriere. Die ganze Welt erwartet und verlangt von mir umfassendes Verständnis. Zum Beispiel die Betreiber des Berliner öffentlichen Nahverkehrs. Zur Zeit muss ich mit einem Schienenersatzverkehr oder der weiträumigen Umfahrung zurechtkommen. Ich gebe mir mehr Zeit und umfahre, weiträumig. Es vergeht nur kein Tag, an dem mal was nach Fahrplan läuft: Bahn minutenweise zu früh oder zu spät, S-Bahn fällt aus oder sie fährt, wie sie will. Man hat seitens der BVG und S-Bahn Berlin für die Verzögerungen und Ausfälle zwar keine Schuld, bittet mich aber um Verständnis. Mittlerweile nervt mich diese Masche gewaltig, weil sie auf widerliche Weise in alle Bereiche des Lebens eingezogen ist: Persönlich hat keiner Schuld und man bittet mich um Verständnis. Ja, ich muss sogar Verständnis haben, so zumindest die Forderung.
Terminabsprache. Soweit alles klar, denke ich, nur würde ich gerne wissen, wo genau wir uns treffen wollen. Selbst der kelinste Ort in Berlin kann ziemlich groß sein. Schweigen. Vierzehn Tage. Zur Verabredung kommt es auch nicht, geschweige denn, dass eine Erklärung kommt, warum die Antwort auf sich warten lässt und die Terminabsprache vielleicht nur ein ‚Spaß‘ um mehr persönliche Aufmerksamkeit war. Nix, schweigen. Und wenn ich der Prinzessin gewaltig verbal die Leviten lesen würde, käme nur ein blödes Sorry und ich sollte doch bitte Verständnis haben, dass ausgerechnet an dem Verabredungstag urplötzlich Oma’s wöchentliche Badetag ist. Oder man wieder so eine Depri hat, weil man seinen Hintern nicht von der Couch bekommt und nicht weiß, wie man sich selbst beschäftigen könnte. Oder was weiß ich. Die Liste der Ausreden ist lang wie lächerlich.