Gedanken zu „Aktivitäten (PET)“

Es ist schon erstaunlich, welche Gedanken sich in meinem Kopf festsetzen und welche Gedanken wie an einer Teflonschicht haftbefreit abgleiten. Da ist meine Lieblingshaßkappe „Lebensqualität“, zu der ich hier im Blog genug Selbstgespräche geführt habe. Und dann ist da „Aktivitäten“, aufgeschnappt aus dem Bericht zum PET/CT Ende November 2016. An den Stellen der vormals vergrößerten Lymphknoten sind im PET keine Aktivitäten gemessen worden. Dafür hat man im linken Hals- und im Steißbereich „Aktivitäten“ entdeckt. Im linken Halsbereich macht mir nach einer Gürtelrose während der Chemotherapie die Haut beziehungsweise die dort befindlichen Nerven zu schaffen. Das war zur Halbzeit der Chemotherapie und lag zum Zeitpunkt des PET/CT etwa drei Monate zurück. Im Steißbereich war es eine große offene Wunde, die zum Zeitpunkt des PET/CT behandelt worden ist.

Rechtfertigt der Begriff „Aktivität“ eine solche Arbeit? Immerhin scheint das PET/CT in meinem Fall ja zu funktionieren. Ich hatte viel Hoffnung in das PET/CT gesetzt und hoffte mich mit einem negativen, aktivitätsfreien Befund von der Bestrahlung befreien zu können. Das gelang auch, nur war ich mir immer bewußt, dass so ein PET/CT eine geometrische Auflösungsgrenze hat. Eine einzelne aktive Krebszelle kann das Verfahren nicht sichtbar machen. Und die beiden zuvor geschilderten „Aktivitäten“ waren groß und aktiv genug, dass sie auch ohne Krebsgewebe für den Facharzt sichtbar waren.

Der linke Halsbereich einschließlich Kinnbereich ist noch heute ein Mal, dass mich jeden Tag an die Zeit um 2016 herum erinnert. So wie der tagtäglich Griff an den Hals auf der Suche nach den „dicken Dingern“, so ist das Ziehen und Brennen der Nerven geblieben. Auch ohne das Areal zu berühren oder berühren zu lassen, kann jede Sekunde die Erinnerung an „damals“ wachgerufen werden. Und da sind die Gedanken an andere Menschen, die es mit viel Hoffen und Glauben an ein gutes Ende nicht geschafft haben. Da sind die Diskussionen um einen Impfstoff und eine Nation, die aus 80 Millionen fussbaltrainierenden Medizinern bestehen. Im Moment der größten Not greift Mensch nach jedem Strohhalm. Die Frage ist nur wann ist der „richtige Moment“.

Gandalf der Weiße hat bei der Nachsorge mehrmals das Thema PET/CT angesprochen. Ginge es nach ihm, hätte ich mich noch einmal petten lassen sollen. Nach reiflicher Überlegung habe ich abgelehnt. So ein PET/CT ist für den Körper kein Spaziergang, auch wenn ich mein erstes PET/CT gut vertragen habe. Solange es keine Anzeichen für vergrößerte Lymphknoten gibt und das Blutbild Top ist, lasse ich mich auf kein weiteres PET/CT ein. Es braucht erst genügend Material, dass die Untersuchung aktives Krebsgewebe anzeigt.

Grünes Berlin*

* geschrieben um 2011

In ein paar Wochen wählt Berlin einen neuen Landesfürsten nebst regierender Partei. Oder es wird eine Landesfürstin und mehrere Parteien. Was amtlich ist, es gibt Wahlen und sie werden ein Ergebnis hervorbringen. Bis dahin darf spekuliert werden.

Fukushima!

Unsere Kanzlerin hat Atomkraftwerke nicht mehr so lieb wie am Anfang ihrer Regierungszeit. Die Grünen, eng verwurzelt mit der Anti-Atomkraft-Bewegung, hatten in Sachen kontrollierter Atomspaltung schon immer Recht und verzeichnen den entsprechenden Aufwind. Der erste grüne Ministerpräsident führt eine grün-rote Landesregierung. Es gab da zwar noch Stuttgart 21, den Protzbau der Deutschen Bahn, aber die Katastrophe von Fukushima hat dem Wähler deutlich mehr Angst gemacht.

In Berlin tritt neben unserem Klaus W. die grüne Renate Künast um den Platz auf dem Landesthron an. Soweit so gut. Es gibt noch eine Reihe anderer Partei, sozial, links, rechts, goldene Mitte oder kapernd. Die wohl aussichtsreichenden Chancen haben aber Klaus und Renate.

Fernsehauftritt. Renate erklärt Klaus zu einem charmanten Mann, während man bei ihr zweimal hinschauen muss, um diesen Charme zu erkennen. Ich zolle ihr Respekt und kann mir ein breites Grinsen nicht verkneifen. Gegen eine weibliche Landeschefin habe ich nichts einzuwenden, sei sie grün, rot oder rosa. Ab der Stelle muss ich mir einen Knoten in meine Tipp-Finger machen.

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Alles muss raus – Ausgabe 2019

Offensichtlich mache ich mir mehr Gedanken als Bilder. Und so ist mein Notizblock voll. Alles muss raus, heute Gedanken aus 2019:

Die GdP sieht ein Böller-Verbot in Berlin kritisch.
5000 Euro Strafe für den, der trotz Verbot böllert und 500 Euro Belohnung für den, der Lärmverschmutzer anzeigt.
Nichts daran ist kritisch, Strafe muss nur endlich wieder Strafe sein!

Nachhaltiger als mit Böller und Raketen können wir unsere Umwelt mit Lärm und Feinstaub nicht verschmutzen. Weiter so ihr Gutmenschen, denen euch das – noch – egal ist!

Warum soll ich euch zuhören?
Warum soll ich euch antworten?
Warum schweigt ihr und zeigt euch nur dann, wird Aufmerksamkeit gesucht?
Nun denn, nunmehr schweige ich euch an!

Hab heute eine Klugscheisser-Definition zum Bild und Fotografie gelesen: Das Bild auf Film und in der Dunkelkammer zum Gegenstand gemacht ist eine Fotografie. Die digitale Fotografie liefert dagegen ein Bild. Solch scheinintellektuellen Schwachsinn propagiert noch nicht einmal Wikipedia.

Auf Fragen gebe ich Antwort.
Aber es fragt keiner.
Alle wissen es besser.

Miese iPhone-Verkäufe im Weihnachtsgeschäft – Apple senkt die Prognose. Nun, bei den aufgerufenen Preisen quillt die Geldgier Apple förmlich aus den Augen.

Antje Kapek fordert ein Böllerverbot innerhalb des inneren S-Bahnrings Berlin. Jetzt lass mich raten, wo die Dame wohnt. Käme sie von außerhalb des Rings, würde sie ihre Initiative auf ganz Berlin ausweiten.

Ein Traummann ist 1,90 Meter groß, durchtrainiert und hat einen durchdringenden Blick! So sehen jedenfalls die Qualitätsmedien-Fantasien um ein ‚echtes Schnittchen’ aus.

Wer heute Querdenker und Rebell sein will, tut dies nur der Pflege der eigenen Unwissenheit und Bequemlichkeit wegen. Alles andere ist doch viel zu aufwändig und anstrengend.

Viele Bilder sind mir zu sehr verkopft. Es sind zu viele Gedanken an die Technik gedacht, an das viele Geld, dass der moderne Fotograf zahlen will.

Mein Fotografischer Depressionismus hat nichts mit der Lieblingsbeschäftigung des Neuzeitmenschen, dem regelmäßigen seelischen Tiefgang bei mangelnder Aufmerksamkeit, zu tun.

Heute hat jeder seine Wahrheit.

An eurer Ideologie stört mich, dass sie keine Veränderung kennt.

Die Faszination besteht allein darin zu nehmen und nichts geben zu wollen.

In der Ära der Bequemlichkeit, Präzision und unendlichen Ablenkung sehnte ich mich nach Ruhe, Imperfektion und sich mühen. So fand ich die Idee des Fotografischen Depressionismus.

Willkommen im Zeitalter des vielen Wollens und nichts Könnens.

Aufstehen allein genügt nicht. Ich kann auch im Stehen alles tot quatschen.

MUSCHI: Erst macht ‚Zerdo‘ auf kühlen Abzocker, dann scheißt er sich in die Hose und erklärt von wegen alles bezahlt und so. Was für ein Spacko!

Sarah Kuttner muss keine Freunde oder so haben. Sie beschäftigt sich auf ihrer Erbse lieber mit dem Beugen von Verben und geht zum Lachen in den Keller. Das hat was von knochiger Jungfer.

Das Gestern glorifiziert, das Heute bejammert und um die Zukunft Angst gemacht.

Escape Room? Ich käme nicht auf die Idee ein ‚Fluchtspiel‘ als Freizeitbeschäftigung anzubieten.

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