Bequem und einfach

Auf ein weiteres Wort zum Sonntag, jeden Samstag neu und politisch voll mega korrekt:

Medien an.

Was macht das elektrisch-elektronische Schloss, wenn Strom aus ist? Und wie betritt Mensch sein Himmelreich, wenn der gute alte mechanische Schlüssel dem „Bequem und Einfach für mehr Sicherheit“ weichen musste?

Vorausschauend Denken.
Unmotivierter Haufen.

Gejammere auf X: „Wir sollten Menschen, die solchen fauligen Müll ausstoßen, direkt beschämen. Du heiratest eine Person, in die du verliebt bist, und verliebst dich in ihre Seele. Mann und Frau sollten jeden Tag füreinander „simpeln“. Viel Glück für alle, die anders denken.“

Übersetzungsbot.
Sinnentsteller.
Herde.
Blanke Möpse im Kinderbad.
Diskriminierung.
Schadensersatz.
Frauen müssen freien Oberkörper.
Tesla und Diesel?
Transgender Sophie.
Der Fotograf und seine Geliebte.
Change a the running system!
Hier und jetzt.
Sofort.
Vertrauenswürdige Gmail-Adresse.

Urheberrechtsvermerk des Homo digitalis auf tumblr: „Fotograf unbekannt, Modell unbekannt und schön.“

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Sagt

Ein Geburtstag ist Käse. Fast bin ich geneigt zu behaupten, dass ich mich in diesem Jahr mehr über die ausgebliebenen Glückwünsche gefreut habe als das, was mir vereinzelt zugemutet wurde.

„Alles Gute blablabla … wir müssen mal wieder miteinander plaudern.“
„Ja gerne, komm einfach im Atelier vorbei“
„Hach nein, ich muss ja hier hin, fahre in Urlaub, hab keine Zeit trallalala.“

Warum wird gesagt, man möchte mit mir plaudern, wenn klar sein sollte, dass keine Zeit für ein Plauderstündchen ist. Ich würde es nicht erwähnen, keinerlei Erwartungen wecken. Das ist wie ein Coitus interruptus, die ganze Zeit den Kopf an, damit am Ende ja nichts schiefgeht. Oder Mariechen, nur mit einem Slip bedeckt, hüpft die ganze Zeit vor mich herum um mir dann zu verstehen zu geben, dass ich von ihr nur schön träumen darf.

„Wir denken an dich und reden häufig von euch. Wir sollten mal Zeit finden und telefonieren.“

Wenn mich nicht alles täuscht, zahle ich seit Jahren für „euch“ die Gebühren, halte eure Visitenkarte am Laufen und verlange noch nicht einmal ein Danke am Ende des Jahres. Da sollte doch, wenn ihr so häufig über mich-uns redet, mal ein spontaner Kommunikationsversuch drin sein. Auch hier wäre Schweigen einfach besser gewesen, zumal für mich Schweigen kein Zeichen von Schwäche ist.

Facebook hat mich wegen eines Vergehens gegen die guten Community-Richtlinien ganz hart bestraft: Ich durfte 24 Stunden lang nichts posten! Auweia! Dieser Zuckerberg glaubt auch an den Weihnachtsmann und die unbefleckte Empfängnis. Wenn ich wieder böse Sachen poste, werde ich sogar drei Tage an der Verbreitung meiner Halbweisheiten gehindert. Jetzt habe ich echt richtig Angst! Das ist doch Kinderkacke und keine „Strafe“. Jeder Zwangsausschluss an der Verbreitung virtueller Inhalte ist eine zweitwerte Befreiung!

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Menschen in der Großstadt – Ein neuer Anlauf

Ich befrage das Datenorakel: Wie sehen andere ‚Fotografen‘ Menschen in einer Großstadt. Google spuckt in der Bildersuche Standardsoße mit Photoshoparoma aus, die Dynamik emulieren soll.

Menschen in der Großstadt werden von einer unsichtbaren Kraftmacht getrieben. Alles ist in Bewegung. Fast alles ist in Bewegung. Nur die Touristen schleichen sich, stehen dem getriebenen Großstadthektiker immer im Weg. Für meine Serie ‚Menschen in der Großstadt‚ sehe ich mich auch als Fotograf in Bewegung. Was ich mit der Kamera einfange, ist unscharf. Muss unscharf sein. Bestmöglich ist alles nur schemenhaft zu erkennen. Reizstoff für die eigene Fantasie. Ja, so wollte ich diese Serie anlegen. Die Kamera ist eine Nikon F70 mit aufgeschnalltem B.I.G. Holga HL-Objektiv.

Der Fotoserie gebe ich im Sommer den Vorzug. Menschen, weibliche Menschen und ihre Ausstrahlung. Ich bin halt Mann.

Nur einmal ziehe ich am Neujahrsmorgen los und lichte aus der Hüfte die Überbleibsel einer Nacht ab. Die Kamera soll nicht zielorientiert das Motiv erfassen. Ja, die Goldenen Regeln der Lomografie stehen Pate, auch wenn ich versuche die Belichtungszeit und meine Bewegung so zu synchronisieren, dass nichts Scharfes im Negativ zu sehen ist. Beim Ausbelichten auf Papier vergrößere ich auf kleine (weite) Details, die das fertige Lichtbild schön körnig werden lässt. Selbst ein paar Farbaufnahmen entstehen. Ich müsste aber erst nachsehen, bevor ich mehr zu diesem Exkurs etwas sage.

Zwangspause

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