Affe mach!

oder: Eine unendliche Geschichte wird unendlicher

Wie selbstverständlich sind an meinem Leben all die anderen Schuld. Nicht ich selbst. Nein, soviel Selbstkritik vertrage ich nicht. Das Mimosentum möchte zelebriert und ausgelebt werden. Auch von mir. Austeilen meinerseits ja, einstecken nein danke. Mein Problem ist: Ich bin zu gutmütig und trotz aller innerer Ungeduld zu geduldig. Das ist für andere eine klar erkennbare Schwäche, die scham- wie auch charmelos ausgenutzt wird. Zurecht, wenn ich schon so dämlich bin. Und so werden süße Mücken in der Zeit des Wartens zum großen aggressiven Elefanten. Vor allem in mir innerlich.

Bei meinem fast geklärtem Apple/iTunes-Problem mit dem unladbaren Booklet bin ich Doofi echt davon ausgegangen, dass die Gutschrift auf mein Bezahlfreund-Konto überwiesen wird. Immerhin lautet Apples Problemlösung „Dieser Kauf wurde deiner ursprünglichen Zahlungsmethode zurückerstattet“. Und das war nunmal ein Paypal-Kauf. Ich habe wieder den Fehler gemacht und gedacht. Apple denkt und vor allem handelt anders als ich denken tue. Apple schreibt mir keck schlappe 110 Euronen meiner Kauf-Apple-ID gut. Wahrscheinlich hat Tim Cook das Geld schon irgendwie anders verplant und weigert sich deshalb, mir diese Unsumme in bar oder elektronisch zurückzuzahlen. Ich vermute, mein auszuzahlender Betrag schmälert derart die Bilanzsumme, dass das Geld zwingend im Apple-Imperium gehalten werden muss. Schließlich muss ich als zahlender Kunde auch meine Opfer bringen.

Darf ich mir nach Monaten des Wartens erlauben dünnhäutig und mittelschwer aggressiv zu werden oder ist das zu unsensibel von mir? Ich verstehe die Philosophie hinter einem latenten Problem verschleppen nicht ganz und sehe echt kaum eine Möglichkeit, das an Apple gebundene Geld in absehbarer Zukunft auszugeben. Hin und wieder kaufe ich Musik. Ja, so blöd bin ich auch. So ist es ja nicht. Doch sinnlos verfeuern möchte ich meine Euronen nun auch wieder nicht. Ich vergleiche schon die Preise für Musik-Downloads und wenn es preiswerter geht, dann schnappe ich eben nicht in Apple’s iTunes zu. Ich pflege kein kostenpflichtiges Apple-Abo, nicht des Geldes wegen, eher weil ich nicht der Typ dazu bin. Zwar habe ich mir als Homeoffice-Opfer mittlerweile das Streamen angewöhnt, doch Amazon Prime und Sky Q genügen mir vollkommen. Ab Netfilx bin ich visuell völlig überfordert.

Nun habe ich zum Apple-iTunes-Support einen besonderen Draht, den ich so frei bin auszunutzen. Also schildere ich per Mail mein Problem, meine Erwartung und die bittere Realität. Wie nicht anders zu erwarten, bedankt sich ziemlich schnell Apples Mailbot, dass ich eine Apple-Mailadresse benutzt habe und weist mich formvollendet darauf hin, dass meine Nachricht nicht überprüft wird: „An diese E-Mail-Adresse gesendete Nachrichten werden nicht überprüft“. Sie muss nicht überprüft werden. Bearbeitet und endlich gelöst würde mir vollkommen genügen.

Nach Aussage meiner Ansprechpartnerin ist diese Automaten-Reaktion ein „Fehler“ und ich kann davon ausgehen, dass meine elektronische Nachricht gelesen und bestenfalls bearbeitet wird. Ein neues Geduldsspiel und warten, ob es denn nun wirklich an dem so ist oder ich erst wieder eine Chat-Odyssee mit dem Apple-Support durchlaufen muss.
Wann?
Keine Ahnung!
Also tue ich das, worauf ich spezialisiert bin: Warten.
Warten ist wie Unkraut-Ex.
Es richtet mehr Schaden als Nutzen an und am Ende bleibt nur verbrannte Erde.

AstralSenegal – Ein April-Märchen

Das Schreiben um die vergünstigten FFP2-Masken vor Wochen ist kein Irrtum. Das System gespeicherter Gesundheitsdaten hat nachgelegt und mir einen Code für meine Einhorn-Impfung zugeschickt. Mit Paragraphen untermauert Frau Senatorin, warum ich mittels Code zum Impfling werden kann. Sauron* ist auch zu irgendetwas Positivem nutze. Wenn ich will. Oder möchte. Das hängt ganz von mir und meiner freien Meinungsbildung in der dritten Welle ab. Angesichts drohender Super-Mutanten im Mega-Lockdown und als Ex-DDRler mit Impfpflicht-Erfahrung lasse ich mich ohne Diskussion impfen. Ganz selbstverständlich. Wenn ich dabei mit Bill Gates geheimen Steuerungschip verseucht werde, dann ist es eben so. Lieber ferngesteuert als den Erstickungstod erleiden.

Möchte ich die Nummer schnellstmöglich über die Bühne bringen, muss ich auf die – nach Volkes Meinung – Impfstoffe ohne Fehl und Tadel verzichten. Es gibt auf Wochen hinaus keine Termine oder nicht genug Impfstoff. Irgendwie peinlich denke ich. Bei AstralSenegal** sieht es anders aus. Online-Buchung und keine Woche später gibt es den Stich. Das Prozedere der Anmeldung und Terminreservierung ist ein digitaler Hürdenlauf mit dem Internet. Es braucht mehrere Anläufe, weil zum Beispiel Termine plötzlich weg sind. Irgendwann bin ich mit allen erforderlichen Eingaben so schnell, dass kein anderer Impfling in spe mir meine Wunschtermine stiehlt.

Aber warum nur AstralSenegal?

Der ist doch so unzuverlässig wie ein Schnelltest, hat viele Nebenwirkungen und und und. Die WHO sagt ja, die EMA auch. Das deutsche Gutmenschtum hat seine eigene Meinung. Das rampuniert das Ansehen, schädigt den Ruf eines Konkurrenten. Der schlechte Ruf zieht mich magisch an!

Ich, Mann und ein hammerharter Targelsparzan, stehe auf Dinge mit Bad Boy-Charakter. Frage ich zehn Wissende, ich bekomme dreizehn Meinungen zu hören. Nun, ich tue es allein der Aufmerksamkeit wegen. Mit AstralSenegal in meinem Körper verimpft werde ich mitleidvoll angeguckt, bekomme Anteilnahme für meine schlechte Impfstoff-Wahl und werde maßlos bedauert. Oder einfach nur für total bescheuert gehalten. Ausserdem bin ich auf das Einhorn scharf, dass den AstralSenegal-Impflingen wachsen soll. Das habe ich gehört, von den Wissenden.

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Schwarzer Peter – UPDATE

Zur Zeit spielen zwei Vollprofis Schwarzer Peter und ich bin zum Zugucken verdonnert.
Hilflos und ausgeliefert!

Ein Spieler ist DHL, sein Gegner der Classic Camera Store. Letztgenannter hat seinen Sitz in 01067 Dresden, Schössergasse 12. Die Angabe könnte wenig später im Text noch wichtig werden.

Der CCS betreibt einen ebay-Store, in dem ich bereits mehrfach abgelaufene Foto- und Filmmaterialien der Marke ORWO erworben habe. Da fällt es mir nicht schwer abgelaufenes ORWO-Filmmaterial für meine 13 x 18-Holzkamera zu erwerben. Statt immer nur NegaPos soll sie auch mal einen richtigen Film sehen. Gesagt getan: Kauf am Sonntag, Versand am Dienstag. Am Donnerstag stellt DHL um 06:50 Uhr fest, dass die Sendung nicht den DHL-Versandbedingungen entspricht. Warum fällt das DHL nicht bei der Annahme der Sendung auf? Sitzen die Versandbedingungsfachkräfte alle hier in Berlin und die Dresdner DHL-Kollegen sind für etwas ganz anderes zuständig?

DHL entscheidet, die nicht bedingungskonforme Sendung wieder nach Dresden zu befördern. Dort kommt sie am Freitag an und wird, laut detailiertem Sendungsverlauf, bei Frau Alisa Savenkov, Rikmani GmbH abgegeben. Am selben Freitag, ich frage beim CCS wegen des Grundes der Rücksendung nach, teilt man mir mit, dass morgen (also Samstag) eine Ersatzlieferung raus geht. Am Samstag bekomme ich eine Mail vom Classic Camera Store mit der Bitte um Klärung, damit das zweite Paket nicht wieder von DHL zurückbefördert wird. Ich hake nach und frage was ich klären soll. Dann die Überraschung: Laut CCS soll die Sendung in der Packstation meines Vertrauens liegen! Das kann nicht sein, war ich kurz vorher an der Packstation und habe eine andere Sendung in Empfang genommen. Läge noch etwas in der Packstation, wird mir das angezeigt. Läge sie in einer anderen Packstation, dann würde mir die App sagen wo.

Was darauf folgt, ist laut Sendungsauskunft der Hinweis vom CCS auf ‚Frau Alisa Savenkov, Rikmani GmbH‘. In meiner Antwort kläre ich auf, dass ich eine Packstation als Anschrift gewählt habe, die Packstationsadresse korrekt ist, da andere Sendungen problemlos ankommen. Und wenn die Packstation voll ist, dann geht die Sendung an eine andere im Radius von 3 Kilometer.

Ich google ‚Frau Alisa Savenkov, Rikmani GmbH‘ und lande in Dresden, selbe Postleitzahl wie der CCS, Neumarkt 6. Ich teile es Classic Camera Store mit. Der fragt mich, ob ich ‚Frau Alisa Savenkov, Rikmani GmbH‘ kenne? Ich bin am power-verzweifeln. In meiner Antwort verweise ich auf Google, Google Maps und dass sich die Adresse der Rikmani GmbH gleich um die Ecke des Classic Camera Store befindet. Ich hänge sogar einen Google Maps-Screenshot an.

Man teilt mir mit (es ist noch Samstag), dass man auf eigene Kosten nochmals ein Paket an mich losschickt, der CCS alles richtig gemacht hat und hofft, dass die Sendung diesmal ankommt. Ich habe auch alles richtig gemacht, Amazon und andere Ebayer liefern problemlos die favorisierte Packstation an. Der Depp und damit Träger des Schwarzen Peter kann nur DHL sein. Dumm nur, dass ich den nicht in meine Kommunikation einbinden kann. Zum einen dauert es Tage, bis der staatliche Global Player auf Schriftliches reagiert und dann verweist er sowieso nur auf seine kostenpflichtige Warteschleife, an deren Ende mir das gesagt wird, was ich Online in der Sendungsverfolgung lesen kann. Null-Mehrwert-Support einer perfekten Kundenabwehr.

Noch am Samstag wird in der DHL Paket-App eine Sendung der QF-Foto Maerz GmbH Classic-Camera-Store angekündigt. Es folgt der Montag und nichts geschieht. Auch Dienstag gibt es keine Bewegung in der Paket-App. Ich frage bei CCS über die Rücksendung und den Grund der Rücksendung nach. Man teilt mir mit, dass die Rücksendung immer noch nicht angekommen sei. Damit ich aber nicht länger warten muss und weil noch einmal Ware am Lager ist, schickt man sie mir jetzt zu.

Eine Absicht folgt der Absicht, nur Taten wollen nicht folgen!

Am Mittwoch Morgen schaue ich in die DHL Paket-App: Was ich gestern bei Amazon bestellt habe, ist in meiner Region angekommen und bald auf dem Weg zur Packstation. Bei der Sendungsankündigung des Classic Camera Shop tut sich immer noch nichts. Zugegeben, den Classic Camera Store kann ich nicht mit Amazon vergleichen. Doch die Mitarbeiter des Ladens scheinen immer noch nicht geschnallt zu haben, dass es sich bei der Rikmani GmbH in Dresden um das Cafe & Galerie Rikmani keine 300 Meter (Neumarkt 6 in 01067 Dresden) entfernt handeln könnte und dass da, einem fähigen DHL-Versandtechniker sei Dank, die Rücksendung zur Abholung bereit liegen könnte oder sogar muss. Und da das DHL-Transportgenie offenbar des Schreibens nicht mächtig ist, gibt es auch keine Benachrichtigung an den CCS. Oder man hat sie bekommen und keinen Bock sich auf den Weg zu machen. Lieber fragt man mich, ob ich Frau Alisa Savenkov, Rikmani GmbH kenne? Vielleicht ist alles auch ganz anders und man möchte mich gepflegt über den Löffel ziehen. Ich kann mir ja auch ein Bahnticket holen, nach Dresden fahren, die Rücksendung von Rikmani zum Classic Camera Store tragen, dort meine noch nicht abgeschickte Nachsendung im Empfang nehmen und einen übelriechenden Furz lassen.

Hallo!
Hakt und/oder hackt es?
Was ist das Problem eine Warensendung, kaum größer als eine mittelprächtige Pralinenverpackung, ordentlich einzupacken, vernünftig an eine blecherne Packstation zu adressieren, aufzugeben und anzunehmen, dann von Dresden nach Berlin zu transportieren?

Wenn in der simplen Prozesskette jemand seinen Job nicht liebt, dann soll er das Fach wechseln. Oder lieber gleich ganz auf Vollzeithartzer machen. Stattdessen wird mir mit der an den Tag gelegten Lieblosigkeit wertvolle Lebenszeit gestohlen!

Update 1.0
Bis Mittwoch Nachmittag rührt sich nichts. Weder schubst die DHL Paket-App die ‚elektronisch angekündigte Sendung‘ einen Balken weiter, noch kommt eine neue Sendung der QF-Foto Maerz GmbH Classic-Camera-STORE hinzu. Dafür liegt eine andere Sendung, gestern bei Amazon bestellt, heute in meiner Lieblings-Packstation zur Abholung bereit. Es geht, man muss nur mit Liebe an die Sache herangehen.
Ich schreibe den Classic Camera Store an, bitte um ein Update. Gleichzeitig schildere ich noch einmal den Werdegang, die Schuldfrage und erwähne den potentiellen Ablageort der Rücksendung in der Galerie Rikmani, Neumarkt 6 in Dresden. Ich kann auch nicht verheimlichen, dass mein Geduldsfaden überstrapaziert ist und ich im nächsten Schritt die Klärung der Angelegenheit ebay überlassen werde.
Eine Antwort lässt nicht lange auf sich warten: Man habe heute die Sendung noch einmal mit DHL auf dem Weg gebracht.
Schön und doch habe ich ein ungutes Gefühl.

Update 1.1
Donnerstag Morgen ist die am Samstag, ich buchstabiere S A M S T A G, elektronisch angekündigte Sendung in der DHL-App einen Balken weiter gerückt. Jetzt soll die Sendung in Ottendorf-Okrilla bearbeitet und in die Region des Empfängers weitertransportiert werden. Voraussichtliche Zustellung: Der heutige Tag!
Letztgenannte Aussage betrachte ich als Propaganda. Genauso kann ich die Verzögerungstaktik des Classic Camera Store nicht verstehen. Entweder herrscht bei den wirklich so viel Chaos wie in Google-Rezensionen beschrieben oder man hat sich in Sachen Kundenabwehr perfekt perfektioniert.

Update 1.2
Es ist Freitag. Früh, ganz früh und die DHL Paket-App sagt, dass die Sendung in der Region des Empfängers angekommen ist. Au Backe, jetzt schlägt die Stunde der DHL-Versandbedingungsversteher. Was wird geschehen? Darf der Transportingenieur die Sendung in seinen Wagen laden? Hat er Bock die Sendung heute zur Packstation zu fahren? Ist ein Fach in der Packstation für mich frei? Wie es weiter geht, dass erfahren Sie – lieber Leser – im nächsten Update der Erfolgsserie ‚Schwarzer Peter – Ronaldo wollte nur einen alten Film kaufen, der von Dresden nach Berlin nur 14 Tage braucht, Dank dem Classic Camera Store und DHL‘.

Update 1.3
WOW, die Sendung ist auf dem Weg zur Packstation! Ich möchte nicht frohlocken, aber heute könnte mein Glückstag sein.

Update 1.4
Halleluja!
Die Sendung liegt in der Packstation zur Abholung bereit und ich habe Abholcode.
Ich bin so leicht zufrieden zu stellen, wirklich.

Update 2.0
Ware da, so wie beschrieben.

(M)eine Amazon Story

Neulich las ich eine dieser Geschichten von Amazon über Amazon. Es ging um Besucher, die sich ein Versandzentrum angesehen haben. Ich habe auch eine eigene Story, die ich gerade mit dem Giganten durchmache. Dabei geht es um ein relativ simples Produkt, vom Abzählen und der Frage, ob ich demnächst überhaupt noch kaufwürdig für Amazon bin.

Mit dem Ende der Chemotherapie kam gefühlt auch das Ende meiner Nasenschleimhäute. Erst glaubte ich nur an häufige Kopfschmerzen, doch die trockene Nase lies es mich mit Meerwasser-Nasenspray probieren. Und das eine, mit Dexpanthenol und Kamillenöl, erwies sich für mich als echt gut. Die Kopfschmerzen wurden weniger und selbst der Heuschnupfen trat – gefühlt – nicht mehr so stark in Erscheinung. Bequem wie ich bin, bestelle ich das Nasenspray bei Amazon. In einem fünfer Set ist es ein Schnäppchen.

Alles klappt zu meiner vollen Zufriedenheit, bis zum April diesen Jahres.

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