Berlin stinkt – An allen Ecken und Enden

Berliner Kurier – Online – 31. Juli 2018:

Zitat: Abkehr von der Hauptstadt Berlin, wir müssen reden!

Und weiter:

Zitat: Woran liegt es bloß, dass nicht alle Bewohner der tollsten Stadt der Welt gerne in unserem Berlin leben? Und warum sind die Menschen, die in Provinznestern wie Hamburg, Frankfurt, Köln oder Düsseldorf wohnen, so viel zufriedener? Wie berichtet, leben 70 Prozent der Berliner gerne in ihrer Stadt. 30 Prozent dagegen aber wären lieber dauerhaft woanders, ergab eine Forsa-Umfrage.

Seit 55 Jahren lebe ich in dieser Stadt. Und ja, sie hat viel zu bieten, in jedweder Form. Doch mehr und mehr verliert diese Stadt den Boden unter den Füßen. Berlin ist laut, stinkt und an Arroganz kaum zu übertreffen. Wann habe ich zum letzten Mal einen Straßenfeger gesehen? Wann einen Polizist auf Streife? Bahnhöfe stinken nach Pisse, der auf der Straße liegende Müll ist das Laub unserer Zeit. Es werden auf billige Weise Wohnungen gebaut, die ich für viel Geld mieten muss. Vor ein oder zwei Uhr kommt diese Stadt nicht mehr zur Ruhe. Es ist immer Lärm zu hören und niemand schiebt dem ein Riegel vor.

Stattdessen wird von Gentrifizierung und dem Einzug des Geldes gesprochen. Fahr mal S-Bahn in Berlin. Das ist seit Jahren ein einziges Drama: Gruppenkuscheln bei jedem Wetter, nix von einer Armlänge Abstand. Das Reinigen oder gar Reparieren der Waggons muss einhundert und mehr Jahre her sein. Die BVG zieht so langsam mit: Wozu gibt es Pictogramme an jeder Tür, wenn die rollenden Viehställe vom Kunden doch zur Imbissbude umfunktioniert werden. Warum machen die Betreiber nicht von ihrem Hausrecht Gebrauch? Unter dem Deckmantel der Toleranz hat sich die Mehrheit dem Spleen des ach so individuellen Einzelnen unterzuordnen. Wer das nicht möchte, der soll sein Wohl im Six Pack-Eigenheim im Speckgürtel der Großstadt suchen und dort unglücklich werden.

Berlin hat die Kontrolle über sich selbst verloren. Toleranz, Freiheit und geschlechtsneutrale Gleichheit: Wir reden alle und alles ins Koma. Bei all diesen Fantasien wird eines vergessen: Es bedarf Regeln, damit das Leben in einer Metropole auch funktionieren kann. Ich höre nur die Forderung nach Rechten, über Pflichten mag keiner reden wollen. Und alle machen, weil ja ach so kühl und abgedreht, mit. Um ein Recht genießen zu können, bedarf es der Erfüllung seiner Pflicht. Anders formuliert: Erst die Arbeit und dann das Vergnügen. Berlin hat lang genug Party gemacht und von seiner Substanz gelebt. Erst ist die tollste Stadt der Welt wieder auf Spur zu bringen, dann darf – im Rahmen – weitergefeiert werden.

Und wer diskutieren will, der geht nach Brandenburg oder Meck-Pomm. Das ist viel Land und wenig Leute, die man mit seinen kruden Gutmensch-Theorien nicht langweilen muss.

Bilderserie: Menschen in der Großstadt – (M)Eine fotografische Sicht auf meine Hauptstadt

Pink stinkt und wie

Gegen Sexismus, wo auch immer, wie auch immer! Yeah, hier kämpft man gegen das Böse, das uns heute reagiert. Und weil so anders als die anderen sind, kämpft man mit den selben Mitteln wie das Böse, die ‚Dunkle Seite der Macht‘ Werbung & Co.. Fetzige Plakate, ein einfach zu verstehender Name und hippe Ü-Vierzigjährige im Bikini. Juhu, Gutmensch sein ist so kühl, man ist natürlich viel kühler und meint es als Verein wirklich nur gut mit dem verblendet-mündigen Wutbürger. Wirklich!

Natürlich ist die Resonanz auf das tolle Projekt so überwältigend, haben sich bis dato zig unterdrückt fühlende Frauen, ‚Männer‘ und Gender zahlreichst zu Wort gemeldet. Deshalb finden die Macher es so toll, dass sie Rotz und Wasser heulen könnten vor Freude, wenn sie nicht vor lauter Sexismus auf dieser erhaltenswerten Erde zum Lachen in den Keller gehen müßten.

Wovon spreche ich? Stinkendes Pink, in Berlin mit einer Plakataktion präsent. ‚Pink stinkt‘ ist so anders, anders geht es schon gar nicht. Eigentlich wollte ich diese mediale Wohltat und revolutionäre Befreiungsfront in der Blogrolle aufnehmen, doch der Geniestreich muss in einem eigenen Beitrag ganz exponiert wie auch exklusiv hervorgehoben werden. Ehre wem Ehre gebührt!

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f wie … was Facebbok wirklich ändern sollte

Facebook scheint ein Image-Problem zu haben. Wie sonst lässt sich die aufdringliche TV-Werbung erklären, in der krampfhaft versucht wird, sich für den Datenskandal und weiterer Fettnäpfchen zu entschuldigen. Warum sonst lässt sich Gigant Facebook herab und verspricht totale Besserung. Eigentlich ist es egal, was Marky ‚baby face‘ Zuckerberg und seine Vasallen anstellt. Wer etwas kritisch mit dem Auftreten von Facebook in der Vergangenheit umgeht: Das Image der arroganten Weltbeherrscher und -verbesserer war nie wirklich gut.

Gut ist der Ansatz, dass sich Menschen sozial vernetzen können. Dass ich mit Leuten, die ich einmal kennenlernen durfte, weiterhin via Internet Kontakt halten kann. Schlecht ist: Zur ‚Steigerung‘ der ‚Nutzerfreundlichkeit‘ und ‚Erhöhung des Nutzererlebnissen‘ hat man von je her heimlich, still und leise Dinge geändert, die bei Unachtsamkeit oder Blauäugigkeit dem Nutzer auch mal geschickt ins Knie genagelt hat. Noch vor Monaten hieß es deshalb: Mal die ganzen Einstellungen durchgucken und schauen was Facebook durch Veränderungen einfach freigibt, ohne vorab zielgerichtet meine Zustimmung zu erbitten. Mangelnder Kinderstube gehört es heute zum Umgang erst einmal zu tun, dann so zu tun als ob man nicht wusste was man tat und wenn nichts mehr hilft, dann tut man den Anderen die Schuld in die Schuhe schieben tun. Tuten tät.

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Dafür gab es eins hinter die Ohren

Heute darf nichts mehr!
Außer endlos reden, versteht sich!

Ich darf niemand angucken und ansprechen, der den Anschein macht, nicht angeguckt und angesprochen zu werden. Als Gegenreaktion zückt er entweder das Messer oder verklagt mich, weil ich ihn angeguckt, ansprechen wollte und damit beleidigt habe.

???

Wenn mich jemand anschreibt, dann darf ich nicht erwarten, dass mir ordentliche Sätze präsentiert werden. Anfragende hauen einen Schwall aneinandergereihte Buchstaben raus, die vermutet ein Wort ergeben könnten.

???

Haben eure Erzeuger nebst den Personen, bei denen ihr aufgewachsen seid, in der Kinderstube vergessen euch dann und wann daran zu erinnern, ordentliche Sätze zu bilden und die Frage so zu stellen, dass der andere diese versteht? Und wenn ihr das beim zweiten und dritten Mal nicht verstanden habt, dann gab es was hinter die Ohren.

!!!

BUH, was für böse Worte. Man haut nicht, auch nicht den denkanregenden Klaps* an den Hinterkopf! BUH!

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Manchmal könnte ich …

… einfach nur ausfallend werden.

Ich werde um Etwas gebeten, ohne Bitte versteht sich. Depp wie ich bin, möchte ich Gutmensch sein und sichere meine Unterstützung – auch ohne Bitte – zu. Dann folgt schweigen. Wochenlang. Ich, der ohne Bitte eigentlich liefern sollte, frage vorsichtig nach. Es kommt eine blöde Erklärung, ein Vorschlag und dann ist wieder Schweigen im Wald.

Ich werde um Geld gebeten, gebe es gerne. Ausnahmsweise mit Bitte und Danke. Ich hätte wahrscheinlich darauf hinweisen müssen, dass ich es auch gerne zurückhaben möchte. Stattdessen wird mir vorgeschwärmt, wie man die vielfache Menge des geliehenen Geldes für zahlreich nutzlose Dinge ausgeben möchte. Ich schüttle innerlich nur den Kopf.

Ich werde … und zu alldem könnte ich sagen:

Fickt euch!
Leckt mich, gern auch kreuzweise!

Nehmt, nehmt, nehmt!
Ohne fragen, ohne bitten!
Seit laut, jammert rum, ich höre euch zu!
Gerne schraube ich meine Ansprüche für euch zurück!
Darum:

Fickt euch!
Leckt mich, gern auch kreuzweise!

Aber ich tue das nicht. ‚Ich bleib mal ganz locker, Alter!‘
Ich hätte gern? Quatsch, keine Zeit, soooo viel zu tun, geht ja grad gar nicht!
Was soll es, dass ich mich aufrege.
Das Leben wird die Sache für mich richten.
Das Leben quittiert das Arschloch in euch, da bin ich mir absolut sicher!