Vephota Reihe

Ich war für ein paar Monate mal wieder in der Bucht unterwegs. Gute Angebote, altes abgelaufenes Fotopapier zu angemessenen Preisen zu ergattern sind rar geworden. Das gilt insbesondere für Papiere in meinen favorisierten Formaten 13 x 18 und 18 x 24 cm. Weshalb ich mich so festlege … keine Ahnung. Es ist halt so. Bei einem Pack orthochromatischen Planfilm für meine 13 x 18-Holzkamera konnte ich nicht widerstehen. Hätte ich geahnt, dass die Nummer eine Odyssee wird, hätte ich meinen Kaufrausch irgendwie unterdrückt.

Und da war noch so ein Angebot, wo ich nicht widerstehen konnte: 13 x 18 cm Vephota. Da dieses seltene Fotopapier einen chamoisfarbenen Träger besitzt, dachte ich sofort an meine NegaPos-Ambitionen. Wenigstens lief hier die Order und Lieferung glatt. Schon bald ergab sich eine Gelegenheit, ein paar Bögen des Vephota-Fotopapiers durch meine Holzkamera zu ziehen. Während ein Bogen ein erstaunlich gutes Ergebnis abliefert, zeigt der nächste Abzug krisseliges Allerlei. Erst habe ich die lange Handhabzeit unter Rotlicht im Verdacht, komme aber bald von dem Gedanken ab: Manch Bogen liefert das effektvolle surreale Ergebnis.

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Gedanken zum Ausgangsgesperrtwerden – Update

Ausgangssperre klingt hart.
Damit es einen positiven Touch und nicht so bösartig dramatisch klingt, erfindet man die Ausgangsbeschränkungen. Dafür dürfte ich wenigstens Spazierengehen. Oder rumrennen.

Ein Qualitätsmedium zeigt trinkende laute Jugendliche vor einem Spätie in Berlin. Die Psychologin erklärt das Verhalten: Die armen Jugendlichen haben Angst und verstossen deshalb gegen die Regeln. Mhh, in meiner semi-autistischen Welt denke ich: Ein ängstliches Tier zieht sich in seinen Bau zurück oder flieht auf den Baum. Den gefilmten Jugendlichen wurden nie Grenzen aufgezeigt, weil die Erzeugereinheiten selbst sich für elitäre Arschlöcher halten, die über allem stehen.

Glücklicherweise gibt es die zahllosen Corona-Parties und marodierende Horden ängstlicher Jugendlicher vor den Späties, um eine Ausgangssperre zu verhängen. Was muss euer undankbares Volk tun, damit ihr mal so richtig durchgreifen und das Kriegsrecht über Deutschland verhängen könnt? Ermächtigung hat doch auch so einen klangvollen Namen voller Geschichte.

Ist es nicht zu erwarten, mache ich den Kreis potentiell Infizierter stetig grösser, dann auch mehr und mehr echte Infizierte zu finden? Was soll also das Erstaunen über steigende Infektionen? Das ist so ganz normal, Mathematik halt. Mengenlehre.

Um das Corona-Virus einzudämmen, sollten auch das Internet abgeschalten werden! Hier breitet sich der Humbug, Schwachfug und Blödsinn besonders rasant und megaleicht aus.

Wenn heute, egal was, nicht ‚absolut gefährlich‘ oder ‚totale Katastrophe‘ enthält, wird es nicht beachtet. Normal gibt es nicht mehr.

Das Corona-Virus sehe ich als Zeichen, dass der Menschen es einfach übertrieben hat.

Jetzt das Studium in Online-Vorlesungen absolvieren! Theorie und Praxis wortreich ausgemalt, so lernen wir fürs Leben. Der Worte sind genug gewechselt, schaltet bloss schnell das Internet ab oder lasst Corona das Stromnetz befallen.

Diese scheinbeschäftigten Youtuber, Blogger und Influencer sind ja mal jetzt so richtig scheisse dran, wo sie alle auch Homeoffice machen müssen.

Was gegen den Corona-Virus wirklich hilft, verrät BILD Online nur gegen Geld.

Alle müssen social distancing? Muss ich mich selbst auch wegschicken? Sonst ist hier keiner weiter da.

Der Mensch, die Bestie: Der Corona-Virus zeigt, dass blindes Ausgrenzen und Attackieren jeder Zeit möglich ist. Wann kommen die ersten Forderungen Infizierte in Lager zu sperren oder rein prophylaktisch abzuschlachten? Es sind doch sowieso nur alles alte Leute, die an dem Corona Virus sterben.

Statt die Hysterie anzuheizen sollten die Qualitätsmedien die Berichte von vor ein paar Monaten rausholen und abspielen, in denen der drastische Bettenabbau und weitere Sparmassnahmen geforderter wurden. Diese Pfeifenköpfe sollten jetzt die Arbeit in Krankenhäuser machen, ohne Mundschutz und Desinfektion.

Die Gutmenschen von heute haben sonst so eine große Klappe und machen jetzt auf Infektions-Pussies.

Nein, ich bin kein Nazi.
Und auch kein Rechter.

Update
Es soll der, der mich vor einiger Zeit zwingen wollte ein Organ-Ersatzteillager zu sein, mit mehr Kompetenzen ausgestattet werden.

Auch wenn immer wieder betont wird, wie neu dieses Corona-Virus ist, dass es sich rasend schnell verbreitet und Menschen mit Risikofaktoren (dazu zähle ich auch) besonders betroffen sind, so bleibt das Hauptargument, dass das Gesundheitssystem dem Ansturm nicht gewappnet ist. Im Gegenzug gönnt sich das System Gesellschaft diese Apokalypse als Kriegsersatzhandlung, um in einem Zweiten Wirtschaftswunder die Macht des Geldes über den Menschen zelebrieren zu können.

Wegen der unzerstörbar Unbelehrbaren unserer Zeit gehört die Kollektivstrafe oder Sippenverwahrung eingeführt. Wenn das nicht politisch korrekt ist, dann muss die Polizei dazu verdonnert werden, Corona – Partyhengste und Stadtpark-Besetzer solange voll zu quatschen, bis sie in einen vierwöchigen komatösen Tiefschlaf verfallen. Da das Kräfte bindet, sollte die Bundeswehr zur Hilfspolizei befördert werden, um sozialkontaktive Widersacher mit ein paar Runden Sturmbahn zu beschäftigen. Das dürfte die Einschläferrate der nachrückenden Polizei extremst verkürzen.

Singen und Klatschen gegen Corona. Aber mit Abstand, versteht sich.

Ist mit der Corona-Krise die Klimakatastrophe abgewendet, abgesagt oder nur verschoben? Und was macht Greta Thunberg und ihre Klimaprinzessinnen jetzt?

Big Brother is watching you: Handy-Ortung potentiell Infizierter! Und potentiell vorbeugend Quarantänierter! Lasst mich das Gesetz STASI 3.0 nennen!

Was möchte ich eigentlich? Ich meine nichts getan zu haben das es rechtfertigt, in meinem Betonpalast eingesperrt zu werden und im ‚Marzahn-Szenario‘ meine Wasserschildkröte und das Pummelfee-Plüschtier misshandeln muss. Die Verantwortlichen für ein platt gespartes Gesundheitswesen sitzen woanders und spielen sich nun als Retter und Hilfsdiktatoren auf. Unter der von Wissenschaftlern favorisierten Begegnung des Corona-Virus sehe ich halbwegs ein, dass der Umgang beschränkt werden muss. Ich möchte aber das Haus allein verlassen und mich draußen allein, immer einem zwei Meterbogen um Menschen machend, bewegen dürfen. Dabei sollte es egal sein, ob ich spaziere, fotografiere oder in mein Atelier stiefle. Ich möchte, dass die Verantwortlichen sich zur Misere im kaputt gesparten und runter gewirtschafteten Gesundheitssystem bekennen und entschuldigen. Jedem Bundesbürger sollte in dieser (Krisen-)Situation ein bedingungslos-ehrenvolles Grundeinkommen zur Verfügung stehen.

Gedanken zu einem Heiligenschein

Alles ist Corolla.
Sorry, Corona = Heiligenschein oder auch Königswürde.
Ich kann mich dem nicht entziehen.
Ich muss zum Teil des Szenario werden, weil es andere so wollen.
Leider.
Ich mag nicht, denn irgendetwas gefällt mir an der Sache nicht.
Überall dort, wo Ignoranz und Dummheit vorherrscht, grasiert dieser Virus.
Überall dort, wo Menschen zusammenkommen, grasiert dieser Virus.
Der Virus wird überwiegend zu Hause in Quarantäne behandelt.
Alle sind erpicht ihre Landesgrenzen zu schließen.
Isolation.
Der Virus ist Europa oder greift nur asiatische Gene an.
Wir grenzen andere Menschen aus, stempeln sie ab.
Für den Bessermenschen sollten Corona-Infizierte ein gelbes Rechteck auf der Jacke tragen, damit man sie endlich erkennt.
Es wird primär mit absoluten, nicht mit relativen Zahlen und Vergleichen operiert.
Es werden Ängste provoziert.
Der ganze administrative Mist hat noch gar nicht begonnen und schon sehnt sich eine verwöhnte Masse auf Dauerbespaßung nach ihrer Normalität zurück.
Warum wird keine Chance in der aktuellen Situation gesehen?
Wir haben keinen Raum mehr für andere, menschliche Gedanken.
Ich haue mal ein paar Gedanken dazu – fortlaufend aktualisiert – raus, einfach so ausgeschrieben, ohne den Gedanken an politische Korrektheit:

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Engere Kreise

Wenn mich meine Erinnerung nicht täuscht, dann bin ich 2014/2015 das letzte Mal mit einer kleinen Einzelausstellung an den Start gegangen. Ich weiß, dass ich im Anschluss mir vorgenommen habe, vorerst nicht mehr als bebilderter Solist aufzutreten. Stattdessen schustere ich einzelne Aufnahmen für verschiedene Gruppenausstellungen bei, die die perfekte Ruhe der Digitalfotografen stören und an ihrer präzisen Bequemlichkeit rütteln sollen. Ich bin gerne ein Störenfried in der Kunst, die mir zu sehr von der Masse und dem Politische Mitte-Gleichschritt dominiert wird. Wenn sogenannte Künstler an elitären Orten hausieren und auf der Suche nach staatlich finanzierten Projekten sind, dann summen sie die Lieder ihrer Gönner. Das ist keine Kunst, dass ist Ideologie und Propaganda.

Am 26. März diesen Jahres soll die fast fünfjährige Abstinenz ein Ende haben. Als der Termin fix war, hatte ich auch gleich meinen ‚Projekttitel‘. Vieles hat heute einen ‚Projekttitel‘, warum auch immer. Am Anfang ist das Projekt eine Idee. Soll ein Titel der Idee mehr Gewicht, übermenschliche Bedeutung verleihen? Oder ist das alles nur Schall und Rauch, die Luftpumpe um aus der Mücke einen Elefanten zu machen?

Mir geistert ‚Alles muss raus‘ durch den Kopf. Unmotiviert und doch über lange Zeit präsent.

Am Ende der Chemotherapie, ich war noch nicht wieder im Dienst, habe ich begonnen aufzuräumen. Vieles schmiss ich weg, weil es für mich keinen Sinn ergab die Dinge aufzuheben. All dieser Unsinn muss raus, quasi eine Chemotherapie für meine Vergangenheit. Ich kann und will sie nicht löschen, doch sie muss auch nicht wie ein stinkender Haufen Hundescheiße an meinem Hacken kleben. Sechs Monate Chemotherapie – sechs Monate lang wird in meinem Körper die Neubildung von Körperzellen verhindert. Damit sollen die Krebszellen eliminiert werden. Ein Spiel mit dem Risiko für mehr Lebenszeit, wo die Alternative nur Tod heißt. ‚Alles muss raus‘, selbst die kleinste Krebszelle muss abgetötet werden. Erst dann habe ich meine dritte Chance.

Die fünf Jahre Abwesenheit als Einzelkünstler war zum überwiegenden Teil der Versuch einer Selbsttherapie: ‚Alles muss raus – Der Versuch einer Selbsttherapie‘. Ja, ich musste mich aus ein paar Löchern ziehen. Ich musste aber auch meine Geschwindigkeit bremsen um zu erkennen, dass ich nur mit Zeit etwas schaffen kann, was mich zufrieden macht. Wieviel Zeit habe ich noch, was kann ich in ihr schaffen? ‚Du musst zum Psychoonkologen!‘ sagt Gandalf zu mir. Seine Worte klingen logisch. Ich schaue mich um und je mehr ich über diese Disziplin der Medizin etwas erfahre, umso mehr fühle ich mich davon abgestoßen. Ich möchte nicht im Kreis der Betroffenen meine Wunden lecken. Das macht mich irre und im Kopf erst recht krank. Ich durchdenke Gandalfs Hinweis und suche mir einen eigenen Weg.

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