Vier lange Tage der Lärmbeschallung

Auf ein weiteres Wort zum Sonntag, jeden Samstag neu und garantiert mitohne KI:

Medien an.

Donner.
Volksfest.
Lärmverschmutzung.
Alte Lieder, neu interpretiert: Brechfest in Amerika.
A Song of bulimie.
Bullemie.

Das täglich Mimimi: „Ich sitze nicht anderthalb Stunden hier und frage mich: Wow, warum ist mir so kalt? Es ist ein schöner Tag, aber meine Hände frieren und rätseln darüber, bis mein Partner fragt, ob ich gegessen habe, und ich merke, dass ich seit einem leichten Frühstück vor 7,5 Stunden nicht mehr gegessen habe.“

Magic Amazon: Was heut noch nicht einmal versandt, wird heut dennoch zugestellt.
Oder auch nicht.
Roter Mohn.
Alte Melodie, im Kopf hängen geblieben.
Gottbegnadet.
1938.
Das kann doch einen Seemann nicht erschüttern.
Davon geht die Welt nicht unter.
Ich weiß, es wird einmal ein Wunder gescheh’n.
Heut’ liegt was in der Luft.
Das machen nur die Beine von Dolores.
Wir wollen niemals auseinandergehn.
Schlager.
Schnulzen.
Ein bisschen Kitsch muss sein.
Es ist nur ein Lied.
Es ist auch eine Erinnerung.

Ist es ein Syndrom: Die, die Wissen und Erfahrung sammeln sollen, meinen bereits alles zu wissen. Die, die eigentlich Wissen und Erfahrung haben sollten, wissen nichts.

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Mein Verständnis ist dann mal alle

Das Modell es mit Termin- und Zeitabsprachen nicht so genau nimmt und ich doch mehr Verständnis für die Situation der jungen Dame zu haben habe, das kenne ich seit Anfang an meiner scheinfotografischen Karriere. Die ganze Welt erwartet und verlangt von mir umfassendes Verständnis. Zum Beispiel die Betreiber des Berliner öffentlichen Nahverkehrs. Zur Zeit muss ich mit einem Schienenersatzverkehr oder der weiträumigen Umfahrung zurechtkommen. Ich gebe mir mehr Zeit und umfahre, weiträumig. Es vergeht nur kein Tag, an dem mal was nach Fahrplan läuft: Bahn minutenweise zu früh oder zu spät, S-Bahn fällt aus oder sie fährt, wie sie will. Man hat seitens der BVG und S-Bahn Berlin für die Verzögerungen und Ausfälle zwar keine Schuld, bittet mich aber um Verständnis. Mittlerweile nervt mich diese Masche gewaltig, weil sie auf widerliche Weise in alle Bereiche des Lebens eingezogen ist: Persönlich hat keiner Schuld und man bittet mich um Verständnis. Ja, ich muss sogar Verständnis haben, so zumindest die Forderung.

Terminabsprache. Soweit alles klar, denke ich, nur würde ich gerne wissen, wo genau wir uns treffen wollen. Selbst der kelinste Ort in Berlin kann ziemlich groß sein. Schweigen. Vierzehn Tage. Zur Verabredung kommt es auch nicht, geschweige denn, dass eine Erklärung kommt, warum die Antwort auf sich warten lässt und die Terminabsprache vielleicht nur ein ‚Spaß‘ um mehr persönliche Aufmerksamkeit war. Nix, schweigen. Und wenn ich der Prinzessin gewaltig verbal die Leviten lesen würde, käme nur ein blödes Sorry und ich sollte doch bitte Verständnis haben, dass ausgerechnet an dem Verabredungstag urplötzlich Oma’s wöchentliche Badetag ist. Oder man wieder so eine Depri hat, weil man seinen Hintern nicht von der Couch bekommt und nicht weiß, wie man sich selbst beschäftigen könnte. Oder was weiß ich. Die Liste der Ausreden ist lang wie lächerlich.

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Wann und wo ist eigentlich die Dankbarkeit verloren gegangen?

Ich erfahre Dankbarkeit. Von meinen ‚Rentnern‘, zum Beispiel. Oder nenne ich es den ‚Fotografischen Frühschoppen‘. Nach meinem Empfinden tue ich eigentlich nicht viel für diese Dankbarkeit. Ich gebe mein Wissen und meine Sicht auf die Fotografie und ‚Das Machen von Bildern‘ weiter. Dabei sehe ich mich nicht als den großen Wissenden. Sicherlich habe ich viel gelesen und praktisch probiert. Dazu kommt eine ‚ingenieurwissenschaftliche‘ Herangehensweise statt wildes dilettantisches Herummachen. Und doch probiere ich vieles – auch abseits – des klassischen Wegs zum handgemachten Bild aus. Meine Maxime: Ich kann nur über etwas reden, dass ich selbst ausprobiert oder das mir selbst widerfahren ist. Habe ich die Erfahrung nicht, dann halte ich meinen Mund.

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