Die Lichtbildprophet-Redaktion stellt sich vor

Lichtbildprophet – Der glorreiche Name des größten deutschsprachigen Fotodepressionismus-Blogs ergab sich aus ‚Harry Potter‘. Richtig, der Tagesprophet gab den Urknall. Dem Urgeist gefiel der ‚Prophet‘. Aus Respekt vor (aus)gelernten Fotografen benutzte der Vormals-Blog für sich selbst stets den Lichtbildner. Beides kombiniert ergibt den sensationell geilen Namen Lichtbildprophet! Es war pure Bescheidenheit und kein Größenwahn, der das Huhn oder Ei zu diesem Namen trieb. Auch wenn der Lichtbildprophet eine Ein-Mann-Show ist, so hat er, wie andere Ein-Mann-Shows im Internet auch, natürlich eine Redaktion! Damit kann der Autor vom ‚wir‘, der schleimige Leser von ‚ihr‘ und ‚euch‘ reden. Heute und nur heute wollen sich die schüchternen aber genialen Redaktionsmitglieder den Millionen begeisterter Leser dieses einmaligen Blogs vorstellen:

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Warum ich meinen eigenen Stil erfinden musste

Blicke ich zurück in meine Kindheit, da waren die Schinken der Berg- und Tallandschaften, röhrende Hirsche oder das Segelschiff in rauer See. Die Motive waren und sind auch heute noch für mich grauenhaft. Was mich aber an den Meisterwerken aus einer Hinterhof-Massenproduktion fasziniert, ist die unruhige Malweise im Detail und doch das erkennbare Motiv auf Distanz. So grausam kitschig das Motiv auch war und ist, ich konnte mir es trotzdem ansehen. Im Bezug auf solch Wohnzimmer-Meisterwerke sprach Horst Lichter in ‚Bares für Rares‘ von der Stilrichtung des Depressionismus und der Begriff trifft es auf den Kopf: Im biederen Ambiente an die Wand – über der gemütlichen Couch – genagelte Sehnsüchte!

Bei manch moderner, in den sozialen Sammelpunkten hochgelobter Arbeit, schmerzt mich der ebenso kitschige wie klischeebehaftete Inhalt umso mehr. Pseudo HDR, explodierte Farbeimer und eine unerträgliche Schärfe sind nicht nur eine Beleidigung menschlichen Sehens, dieser Schund und Schmutz der Fotografie ist eine regelrechte Vergewaltigung des Betrachters. Ich sehne mich nach der Imperfektion, danach dass der sogenannte Fotograf bereit ist, die brachiale Präzision und nahezu unendlich steile Schärfe aufgibt. Der Vortänzer einer Meisterklasse, ohne selbst Lehre und Lehrbefähigung zu besitzen, soll nicht dem Betrachter möglichst alles vordenken, nur weil dieser keine Zeit zum Sehen und Denken hat. Kunst lebt von Emotionen, die gibt es jedoch nicht als Instantsuppe ohne kochendes Wasser und mit dem Schneebesen aufgeschlagen. Kunst muss Fragen stellen, muss sich deshalb aller möglichen Facetten bedienen.

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Lichtbildprophet’s Prophezeiungen No. 222 – Die totale Sonderausgabe

Und es kam der Tag, da fand Google im gesamten Internet nichts zum Fotodepressionismus. Ich beschloß also, der Welt ein neues Wort, eine neue Schublade und meine neuen – foto-depressionistischen – Bilder zu geben. Von nun an sollte Google zu diesem Begriff finden.

Das treibt mir die Tränen in die Augen

Zugegeben, es ist Sommerloch und da gehen den Schreiberlingen der Qualitätsmedien nicht nur temperaturbedingt die Themen aus. Unsere Mutti Frau Kanzlerin wurde seit Wochen nicht mehr gesichtet, die SPD scheint es noch zu geben und Sahra Wagenknecht macht auf Macron. Da ist Luft in den Spalten und genügend Platz für eine andere Sarah, die vor einem ganzganz bösen und gemeinen Mietnomaden warnt!

Die letztgenannte Sarah hat im vorherigen Jahr geheiratet und wollte, sich auf nur neun Monate andauernde Flitterwochen befindend, ihre schmucke Eigentumswohnung nicht allein und unbeaufsichtigt lassen. Also hat sie nebst Gemahl einen Kurzzeitmieter und zahlenden Wohnungswart gesucht. Angesichts der aktuellen Wohnungsknappheit natürlich wohl auch schnell gefunden. Für läppische 1400 Euro pro Monat durfte der Gefundene (angeblich Betäbungsspezialist mit Kostenübernahmegarantie seines Arbeitgebers) die Wohnung benutzen. So zumindest die Vereinbarung. Doch Kaution und Mietzahlungen blieben – wie blöd auch – aus.

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Drohgepose: Der Gutenberg kommt!

‚Alter, wo bist du zur Schule gegangen? Baumschule? Das heißt der Held!‘

Ja, jeden Tag ergießt sich über mich füllhornweise der Intellekt des Homo digitalis. Da hat ein geistiger Tiefflieger die Grundschule im dritten Anlauf erfolgreich absolviert, schon hält sich das Genie für den legitimen Nachfolger des Reich-Ranicki und macht mit erhobenen Zeigefinger einen auf Roger Willemsen. Also ich mag Roger Willemsen und sicherlich wird ihm oben auf seiner Wolke kotzübel, wenn sich ein Scheingenie Seiner zu bemächtigen versucht.

Ich möchte Menschen glücklicher zurücklassen als ich sie vorgefunden habe.
Roger Willemsen

Vielleicht ist Roger Willemsen gar nicht an Krebs gestorben. Vielleicht hat ihm vielmehr die Talentfreiheit der Masse und Öffentlichkeit zu schaffen gemacht. Da die Förderung der Talentfreiheit ganz oben auf der Agenda der Gutmenschen steht, hat es ihn einfach umgehauen. Auf Dauer ist die seelische Belastung, derart von Flachzangen umgeben zu sein, nicht ohne körperlichen Schaden auszuhalten.

Jetzt ist DER nächste Schwachsinn im Anmarsch: ‚Gutenberg‘! ‚Gutenberg‘ ist eine Form des Homo digitalis-Gepose, dass es eigentlich DAS Schwachsinn heißen müsste. Nein, ich meine nicht den Karl-Theodor, Ex-Doktor und Ex-Bundesminister. Der hieße auch nachnamentlich Guttenberg. Ich meine den neuen Editor in WordPress, ‚Gutenberg‘ genannt. Alles muss ja einen Code-Namen haben, damit auch der größte Blödsinn einen Anflug von Bedeutung bekommt. Also WordPress, das sogenannte CMS im Hintergrund dieses intellektgeladenen Blogs, soll einen neuen Editor bekommen. Das haben die Entwickler so gewollt, ich persönlich nicht.

Ich bin mit der klassischen Variante ganz gut zurecht gekommen und das, obwohl ich Codefetzen überhaupt nicht mag. Verschlimmbessern durch Auf und Ab-Grades (das war ein hochintellektuelles Wortspiel) mag ich generell nicht. Wenn etwas funktioniert so wie es ist, dann sollte Gut sein. Stattdessen popelt der gelangweilte Entwickler im Code herum und ich als User muss mit der Plage leben. Ich nehm mal Musik aus iOS: Apple hat das so verschlimmbessert, dass die Scheiß-App im Hintergrund Musikdaten lädt, die ich irgendwann mal gekauft aber jetzt nicht auf dem Gerät haben möchte. Ich verbiete Musik das Laden der Daten, aber es tut es trotzdem. Apple ist unanständigerweise eine Billion US-Dollar Wert, das sollte aber nicht diesen Bockmist rechtfertigen dürfen. Diese ‚Friss oder Stirb‘-Mentalität ist eine digitale Unsitte.

Aber die Generation Teletubbies unter den Homo digitalis will ständig Etwas verändern. Da kann man eine Sache eben nicht so weiterlaufen lassen wie sie bisher gelaufen ist. Turbokapitalismus und Turbofortschritt sind zwar völlig überbewertet und gehören eigentlich verboten, doch der Mensch lässt sich gern bis an den Rand der Selbstzerstörung treiben. Weil das heute einfach so ist, würde bestimmt mein lauter Nachbarn sagen. WordPress macht und Heerscharen sozialverkrüppelter Influencer haben endlich wieder was zum Dauer-Dummlabern, angefangen beim Urknall und bis zum völligen Ende der Welt. Wie das am Besten geht? Guckst du alles ‚cool und tolle Sache‘ Fredrik Vogt und sein nervenzehrendes WPerfolg. Eine Frage habe ich da: Hat von seinem ganzen sinnfreien Gequatsche der Kaktus im Hintergrund überhaupt noch Stacheln?

Die Zwangseinführung von ‚Gutenberg‘ wird alles bestimmt einfacher machen, so die social media-Recken. Was sage ich: Viel viel einfacher. Total tinkywinki, Lala, in den Po oder so. Wo bisher Millionen und dem klassischen Editor einen Blog betreiben konnten, muss der bis dato erfolgreiche Blogautor vollkommen verblödet werden. Ich hatte schon nicht den tollen WYSIWYG-Editor genommen, weil er sich eselhaft störrisch gibt und überhaupt nicht das liefert, was ich beim Schreiben meiner anspruchsvollen Artikel gesehen habe. ‚Gutenberg‘ wird mein Schreib- und Nutzererlebnis steigern, oder auch nicht. Aber das ist den WordPress-Machern egal sein. Hauptsache sie sind beim Ausmerzen von programmierten Unwägbarkeiten auf Jahre beschäftigt. Lang lebe die Beschäftigungstherapie!

Ich meine zu glauben, dass der ‚Gutenberg‘-Editor bewusst dazu benutzt wird, um die WordPress-Autoren dieser Erde zu verwirren, den arbeitsscheuen Influencer und untalentierten Hilfeblogger eine sinnlose Beschäftigung im Tutorial reden zu geben, weil sie sonst alle nichts zu tun hätten. Dabei zeigen regelmäßige Updates, dass es genug am Unterbau zu tun gibt. Nein: Der Nutzer soll wie die unterbeschäftigten Macher leiden. Spaßeshalber habe ich das werbende Datenorakel nach ‚Gutenberg‘ und ‚Erfahrungen‘ befragt. Ein Fehler, weil pure Lebenszeitverschwendung. 99% Labersülz auf verbalem Dünnpfiff, egal ob als Artikel oder Youtube-Video. Alle reden, wirklich produktiv mit ‚Gutenberg‘ gearbeitet hat offensichtlich kaum jemand, ich höre immer nur denselben Quatsch.

Gibt es noch diese ganz normalen, eher spartanischen Webseiten? Text, ein paar Bilder dazu und mehr nicht? Ohne diesen Gypsy Bling Bling und Sondra Celli, alles zum Wohl der Netzbetreiber? Klar sollte so eine Seite wie diese hier etwas fürs wählerische Auge sein, aber was da gemacht wird ist pures Gepose auf Kosten des Traffics und der Performance. Größenwahn wohin das trübe alte Auge blickt. Bescheidenheit, die falsche Zier. Wie wahr. Alles ist Luftpumpe, aufgeblasen mit Chemie oder Schönheits-OP, obwohl es eine Beleidigung für’s Auge ist und bleibt. Ich gebe weiterhin dem klassischen Editor den Vortritt. Da waren die Macher von WordPress so spendabel und lassen altgediente WordPressler nicht am langen Arm des ‚Gutenberg‘ verhungern! Danke, ihr Helden, danke!

Ach so: Es muss ‚das Held‘ heißen! Allein der zahllosen Genies, notorischen Nörgler und derer, ‚die in den Keller zum Lachen gehen‘ wegen. Es ist mein Held, der das Held! Wie ‚das Held(enepos)‘, zum Beispiel.

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