Die Lichtbildprophet-Redaktion stellt sich vor

Lichtbildprophet – Der glorreiche Name des größten deutschsprachigen Fotodepressionismus-Blogs ergab sich aus ‚Harry Potter‘. Richtig, der Tagesprophet gab den Urknall. Dem Urgeist gefiel der ‚Prophet‘. Aus Respekt vor (aus)gelernten Fotografen benutzte der Vormals-Blog für sich selbst stets den Lichtbildner. Beides kombiniert ergibt den sensationell geilen Namen Lichtbildprophet! Es war pure Bescheidenheit und kein Größenwahn, der das Huhn oder Ei zu diesem Namen trieb. Auch wenn der Lichtbildprophet eine Ein-Mann-Show ist, so hat er, wie andere Ein-Mann-Shows im Internet auch, natürlich eine Redaktion! Damit kann der Autor vom ‚wir‘, der schleimige Leser von ‚ihr‘ und ‚euch‘ reden. Heute und nur heute wollen sich die schüchternen aber genialen Redaktionsmitglieder den Millionen begeisterter Leser dieses einmaligen Blogs vorstellen:

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224_2018

Sanfte Tiefe

Sanfte Tiefe
Nr. 1385
Druck: Größe: 30x40cm Medium: Hahnemühle Photo Rag
(c) 2018 Lichtbildprophet

Nichts ist noch weniger als Scheiße.

Warum ich meinen eigenen Stil erfinden musste

Blicke ich zurück in meine Kindheit, da waren die Schinken der Berg- und Tallandschaften, röhrende Hirsche oder das Segelschiff in rauer See. Die Motive waren und sind auch heute noch für mich grauenhaft. Was mich aber an den Meisterwerken aus einer Hinterhof-Massenproduktion fasziniert, ist die unruhige Malweise im Detail und doch das erkennbare Motiv auf Distanz. So grausam kitschig das Motiv auch war und ist, ich konnte mir es trotzdem ansehen. Im Bezug auf solch Wohnzimmer-Meisterwerke sprach Horst Lichter in ‚Bares für Rares‘ von der Stilrichtung des Depressionismus und der Begriff trifft es auf den Kopf: Im biederen Ambiente an die Wand – über der gemütlichen Couch – genagelte Sehnsüchte!

Bei manch moderner, in den sozialen Sammelpunkten hochgelobter Arbeit, schmerzt mich der ebenso kitschige wie klischeebehaftete Inhalt umso mehr. Pseudo HDR, explodierte Farbeimer und eine unerträgliche Schärfe sind nicht nur eine Beleidigung menschlichen Sehens, dieser Schund und Schmutz der Fotografie ist eine regelrechte Vergewaltigung des Betrachters. Ich sehne mich nach der Imperfektion, danach dass der sogenannte Fotograf bereit ist, die brachiale Präzision und nahezu unendlich steile Schärfe aufgibt. Der Vortänzer einer Meisterklasse, ohne selbst Lehre und Lehrbefähigung zu besitzen, soll nicht dem Betrachter möglichst alles vordenken, nur weil dieser keine Zeit zum Sehen und Denken hat. Kunst lebt von Emotionen, die gibt es jedoch nicht als Instantsuppe ohne kochendes Wasser und mit dem Schneebesen aufgeschlagen. Kunst muss Fragen stellen, muss sich deshalb aller möglichen Facetten bedienen.

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