Mir scheint es so, als sei dieses Jahr der Morgen dunkler als vergangenes Jahr. Hatte das vorherige Jahr überhaupt Wetter? In den Medien als auch in meinem Umfeld wird über das Wetter gemeckert. Zu warm, zu nass, zu viel Sonne, zu wenig Sonne. An das Wetter im vergangenen Jahr habe ich nur eine Erinnerung: Kräftiger Schauer, im Juli oder August. Ich saß in der Praxis und dachte, der Krankentransport wird mich heute im Kahn nach Hause bringen müssen. Wenige Minuten später war alles vorbei und der Nordosten Berlins weiß, hagelweiß. Mitten im Sommer.
Kategorie: Kurzgeschichten
Gedankenfragmente und Dummsülz in Kurzgeschichten, die nicht unbedingt Ernst zu nehmen sind, verarbeitet
Nachgedacht: Im Tal des Gipfels
Beides las ich in den Medien, einen Tag nach dem großen Kniefall Diesel-Gipfel:
‚Wenn man etwas in die Scheide steckt und es tut weh, dann ist es wohl einfach nicht gut und gehört da nicht rein.‘
‚Schwanz ist ganz geknickt.‘
Was für Bombensensationen, die mich einfach nur noch sprachloser machen!
Nachgedacht: Edeka-Markt verkauft keine Messer mehr
Als hatte ich es im Mittelstrahl meines Morgenurins: Nach dem Ereignis in Hamburg kommt bestimmt ein Ganzganzschlauer und tierisch Besorgter, der momentan leider nicht im Mittelpunkt der Medien steht, auf die glorreiche Idee, Messer verbieten zu lassen. Bundesweit. Oder wenn Messer unbedingt sein müssen, dann muss die Spitze total abgerundet sein und die scharfe Klinge vollkommen abgestumpft werden. Diese Blindpese von Mensch könnte als Argument gegen jedes – ach so gefährliche – Messer hier in Deutschland nicht nur die potentielle Quasi-Terrorgefahr ins Spiel bringen. Nein, in anderen Ländern ist es sogar üblich, nur mit den Fingern zu essen. Der deutsche Reinlichkeitsfanatiker muss es denn nur wollen. Also mit seinen eigenen Fingern essen. Und seiner eigenen Sicherheit zuliebe wird er sich, nach dem totalen Messerverbot, dazu zurecht überwinden müssen. Nun lese ich diese Schlagzeile – Edeka-Markt verkauft keine Messer mehr – auf Deutschlands Boulevard-Großformat-Tageszeitung im Online-Portal und bekomme aggressive Schnappatmung.
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Rechtsextremes Eichhörnchen tot
Trine: ‚Da bringst du aber was gehörig durcheinander!‘
Ich: ‚Wer? Ich?‘
Trine: ‚Ja, du!‘
Ich: ‚Wieso?‘
Trine: ‚Ein Rechtsextremer hat auf brutale Art und Weise ein Eichhörnchen getötet.‘
Ich: ‚Jetzt muss ich dich korrigieren: Er hat mehrere Eichhörnchen erschossen. Mit einem Luftgewehr.‘
Trine: ‚Dieser Brutalo.‘
Ich: ‚Wäre es für dich einfacher, hätte er die Eichhörnchen durch Quatschen, Streicheln oder beides vom Leben in den Tod befördert?‘
Trine: ‚Oh, du bist auch so ein herzloser Brutalo.‘
Nachgedacht: Gott sei es gepfiffen, wir haben das Wetter!
Da regnet es mal ein paar Stündchen am Stück und schon ergießt sich die Medienflut über das Wetter. Man schöpft die Superlative, selbst von Ekel-Regen ist die Rede. Gestern trötete man – nach der samstäglichen Sturzflut – von 48 Stunden Dauerregen. Hier in Berlin. Und Brandenburg. Wie sieht die Realität aus? Nicht einmal 24 Stunden hat der Schlappschwanz-Regen durchgehalten! Heute redet keine Sau mehr von den gestrigen Warnungen, gar Unwetterwarnungen wurden vermeldet. Dieses DWD-Dingens scheint ja eher eine Würfelbude vom letztjährigen Jahrmarkt zu sein. Die können vielleicht die Lottozahlen 5 aus 6 mit Zusatzzahl vorhersagen. Nur eben nicht das Wetter.
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