Ein social media Suizid

Was erlauben sich Google?
Mit meinem iPad wage ich mich bei Google einzuloggen. So richtig ordentlich über den Browser, mit meiner Mailadresse und einem Passwort. Warum auch immer ist nun Google am behaupten, dass das Gerät – mein iPad – unbekannt sei und ich via Smartphone den Zugriff freigeben solle. Da beginnen die Probleme: Bei Google habe ich keine Mobilfunknummer hinterlegt. Ich könnte also stundenlang auf mein Smartphone starren und werde es nie gebacken bekommen, den Zugriff mit dem angeblich unbekannten iPad zuzulassen.

Andere Methode wählen!
Was für ein Riesenbrüller. Google bietet fadenscheinig andere Methoden, doch ich lande in einer Schleife und kann nur mit Smartphone. Warum auch immer behauptet Google, ich solle jetzt auf JA auf dem Smartphone drücken? In mir kocht Wut hoch, fein abgestimmt mit ein bisschen Aggressivität. Erst vor ein paar Tagen habe ich mich über das Fake-Sicherheitsbedürfnis einiger social media und Verkaufskanäle ausgekotzt. In meinem Frust über ebay habe ich Google ganz vergessen, weil ich Google kaum noch nutze. Eben wegen dieser vorgetäuschten Sicherheitsbesorgnis, dem latenten Drang der Ami’s herauszubekommen, welche Geräte ich alles nutze. Denn es ist nicht das erste Mal, dass mich Google eiskalt aussperrt.

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Mein Verständnis ist dann mal alle

Das Modell es mit Termin- und Zeitabsprachen nicht so genau nimmt und ich doch mehr Verständnis für die Situation der jungen Dame zu haben habe, das kenne ich seit Anfang an meiner scheinfotografischen Karriere. Die ganze Welt erwartet und verlangt von mir umfassendes Verständnis. Zum Beispiel die Betreiber des Berliner öffentlichen Nahverkehrs. Zur Zeit muss ich mit einem Schienenersatzverkehr oder der weiträumigen Umfahrung zurechtkommen. Ich gebe mir mehr Zeit und umfahre, weiträumig. Es vergeht nur kein Tag, an dem mal was nach Fahrplan läuft: Bahn minutenweise zu früh oder zu spät, S-Bahn fällt aus oder sie fährt, wie sie will. Man hat seitens der BVG und S-Bahn Berlin für die Verzögerungen und Ausfälle zwar keine Schuld, bittet mich aber um Verständnis. Mittlerweile nervt mich diese Masche gewaltig, weil sie auf widerliche Weise in alle Bereiche des Lebens eingezogen ist: Persönlich hat keiner Schuld und man bittet mich um Verständnis. Ja, ich muss sogar Verständnis haben, so zumindest die Forderung.

Terminabsprache. Soweit alles klar, denke ich, nur würde ich gerne wissen, wo genau wir uns treffen wollen. Selbst der kelinste Ort in Berlin kann ziemlich groß sein. Schweigen. Vierzehn Tage. Zur Verabredung kommt es auch nicht, geschweige denn, dass eine Erklärung kommt, warum die Antwort auf sich warten lässt und die Terminabsprache vielleicht nur ein ‚Spaß‘ um mehr persönliche Aufmerksamkeit war. Nix, schweigen. Und wenn ich der Prinzessin gewaltig verbal die Leviten lesen würde, käme nur ein blödes Sorry und ich sollte doch bitte Verständnis haben, dass ausgerechnet an dem Verabredungstag urplötzlich Oma’s wöchentliche Badetag ist. Oder man wieder so eine Depri hat, weil man seinen Hintern nicht von der Couch bekommt und nicht weiß, wie man sich selbst beschäftigen könnte. Oder was weiß ich. Die Liste der Ausreden ist lang wie lächerlich.

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Degradiert

Sorry, aber ich komm da nicht mehr mit.

Mittlerweile habe ich es zur Kenntnis genommen, dass der Homo digitalis all den Unsinn glaubt, dem ihn das Internet zur Bestätigung seiner Meinung auftischt. Was dann noch bei Google ganz oben steht, das kann nur wahr und wahrer sein! Anders geht das doch gar nicht, sonst würde es ja nicht ganz oben auf dem Suchpodest stehen. Dem Irrglauben folgend, ist der Lichtbildprophet ein übermenschlicher Guru, der den Tag und die Nacht in seinem Atelier verbringt, die heißesten Bräute flach legt, scheiße Bilder macht und tierisch viel Blödsinn verbal absondert. Auf die Idee, es handelt sich nur um das wort- und bildgewaltige Blendwerk eines Normalo-Werktätigen, der die Wochenenden in sein Fablab flüchtet, auf die Idee kommt der bildungsbenachteiligte Internetnutzer natürlich nicht.

Ich werde angetwittert, ob ich nicht Sextoys testen und ‚positive Bewertungen‘ schreiben möchte.
Sextoys?
Ich!

Wie kommt der-, die- oder dasjenige dazu gerade mich anzusprechen? Wegen der barfüßigen Modelle, die ich ablichten darf? Es wäre nahe liegend, glaubt man Volkes Meinung, dass ein Fotoshooting mit erotischen Inhalten die pure Sexorgie ist, sich Fotograf und Model mehrfach im Laufe einer Fotosession wild verpaaren. Ich hege keinen Zweifel, dass einige Spitzenkönner ein erotisches Fotoshooting zum standesgemäßen Einreiten des Models missbrauchen, meiner Einer gehört aus Prinzip nicht dazu. Folglich werde ich die zu testenden und positiv zu bewertenden Erwachsenenspielzeuge weder privat noch bei einer Fotosession intensivst ausprobieren. Und der/die/das Spinner von Twitter wird blockiert. Ruhe ist.

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Die Macht des DHL Paketboten

Nicht Darth Vader wird in ferner Zukunft der Untergang unserer Welt sein. Die DHL Flotte und ihre allmächtigen gelbroten Boten werden uns den Garaus machen. Das sehe ich mit meinem prophetischen Auge so kommen, ganz sicher! Denn garantiert einmal im Monat hat DHL einfach keine Lust, da wird die Sendung im ‚Ziel-Paketzentrum‘ bearbeitet, in das Zustellfahrzeug geladen und befindet sich in Zustellung, aber es geschieht nichts. Das ist besonders fies, wird ein Zustellungsdatum garantiert und dafür auch bezahlt!

Vielleicht ist eine Packstation die Lösung? Ich muss die Sendung nicht im Haus suchen oder darauf warten, bis einer der 33 Nachbarn sein Heim wieder besiedelt. Gesagt getan, wäre da nicht die Registrierungsprozedur a la die sichere De-Mail. Die deutsche Bürokratie hat in Sachen Neuland Internet noch immer einen Stock im Arsch. Nach einer Woche Wartezeit darf ich dann endlich: Ich lenke meine Paketsendungen in die Packstation um. Das klappt auch ganz gut, selbst das Versenden von Paketen. Man muss sich zwar an den verwirrend-pseudobeamten Sprachgebrauch gewöhnen und stets belehrende Verweise in der Wiederholschleife hinnehmen, aber am Ende zählt das Ziel: Ich halte meine Sendung am Tag der garantierten Zustellung in der Hand.

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Nimm doch irgendeine App statt dich in der Dunkelkammer zu quälen

Wenn ich höre, für was – womöglich noch beim besten Willen – keine Zeit ist und wenn ich sehe, für was die angeblich so knappe Zeit verschwendet wird, dann zweifle ich an der Vernunft. Auch an meiner eigenen. Ich kannte das Standardprozedere in der Dunkelkammer und entschied mich deshalb für die digitale Fotografie. Schließlich gibt es ja hier auch eine digitale Dunkelkammer. Da kann ich doch alles und noch viel mehr machen. Und dann das Smartphone, durch Apps wie Hipstamatic zur iPhoneography erkoren.

Das digitale Zeug mag nicht stinken, ist aber nicht mehr gesund. Klar kann ich mit Fingertipps und Mausklick Grenzen der Bildmanipulation überschreiten. Doch das wache Auge bekommt sehr schnell mit, wie wenig Spielraum und wie varianten-arm all die kühlen Programme und Zusatzmodule sind. Letztendlich erkennt das geübte Auge sehr schnell, welcher Pixelprinz am Nachahmen analoger Effekte beteiligt ist. Und: Keine App oder Abo-Programm kann die Schärfe und Präzision der digitalen Fotografie aufbrechen. Allein die Simulation des analogen Korn stellt ein großes Problem dar.

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