Skizzenbuch – Das Erste und weg

Als kunstinteressiertes Überwesen weiß man, dass sich der Bildschaffende mittels Skizzen einem Werk genähert hat. Heute, im Husch-Wisch – Zeitalter der flinken Finger und kostenlosen Apps, hat man solch antiquierte Arbeitsweise nicht nötig. Das geht mit ein paar Fingertipps, noch zwei volle Silikon-Möpse zeigen, viel Filter, noch mehr Farbe und schon kriegen sich die Solosex-Praktiker nicht mehr ein. Was will ich da mit einem Skizzenbuch? Auch noch als semi-berufener Lichtbildner?

Notizen machen!

Für den Quatsch nutze ich mein Tablet. Da tippe ich hinein, was ich gleich eben wieder vergessen könnte. Vorausgesetzt, ich vergesse es nicht mir etwas Wichtiges zu notieren oder mir in der Hektik einer Dunkelkammerschlacht die Zeit fehlt, mir eine Notiz zu machen. Oder ich bin einfach zu faul zum Notizen.

Durch die Spielerei in der Dunkelkammer entstehen Abzüge, die erst noch aufgewertet werden müssen. Oder sie, die Abzüge, müssen noch eine Weile liegen, damit ich eine Beziehung dazu aufbauen kann. Manchmal fällt mir auch nichts ein, was ich mit dem temporären Schrott oder Abfall noch anstellen könnte. Im Laufe der letzten Jahre habe ich es mir angewöhnt, den Zwischenschritt-Bildern als auch mir persönlich Zeit zu geben. Das war nach der Chemo-Therapie schwer, stand ich doch unter dem Eindruck, womöglich nur noch wenig Zeit zu haben. Entsprechend verkrampft und kompliziert war meine Rückkehr in die kreative Rolle.

„Skizzenbuch – Das Erste und weg“ weiterlesen

Es ist ein … Lichtbildprophet!

Alles begann mit einer Raupe
Marvin, depressiver Roboter aus einem scheinlustigen Science Fiction Film. Oder würde man heute eher Fantasy-Komödie sagen? Egal. Mit einem entliehenen Nachnamen begann in einer Phase der Unsicherheit über die eigene Zukunft 2016 die Mausmalerei 4.0. Vielleicht wird der/das Blog ein Bord des Nachrufs auf Jemand, der sich seit Jahren Künstlerische abstrampelt, es aber nie auf einen grünen Zweig mit seiner Kunst geschafft hat. So wuchs parallel zur Chemotherapie Lichtbildprophet heran, wurde größer und vorlaut. Denn alles was die Masse bejubelt und im Kern doch einfach nur langweilig ist, all das wurde zur persönlichen Haßkappe.

„Es ist ein … Lichtbildprophet!“ weiterlesen

Ich bin dann mal im Urlaub!

Ich gebe mir Erholung von euren winzig Mücken, den aufgeblasenee Elefanten.
Ich nehme mir Urlaub vom geheuchelten Interesse, dein Drama und euer Höhepunkt im Schweigen.
Ich habe ja so wenig Zeit, bin voll im Stress, da brauche ich erst einmal Urlaub.

Virale Pflege meiner erbetenen Aufmerksamkeit, ich fordere hiermit deinen Neid.
Ich berichte dir, ungeniert ungefragt, wo ich schon wieder war und bin.
Du natürlich nicht, denn das hast du nun davon!

Bei Anruf Kundenrückgewinnung – UPDATE

Ich halte eisern an meinem Ziel fest, mich zumindest in Sachen Telefonie von der Mobilfunkmobilität zu verabschieden. Wenn ich mein iPhone SE einmal im Monat nutze, dann ist es schon viel. Werde ich angerufen, auch circa einmal im Monat, dann geschieht es zur bestunmöglichsten Zeit. Ich führe nicht das hyperaktive Leben derer, die immer und überall erreichbar sein wollen. Für mich ist ‚Sprachgestützte digitale Mobilität‘ keine erstrebenswerte Lebensqualität. Es gibt nichts in meinem Leben, was sofort und gleich, egal ob Tag oder Nacht, geklärt werden muss. Das höchste Gefühl der elektronischen Kommunikation sind Messenger-Dienste oder die klassische E-Mail.

Um mich nicht als Ewiggestriger abgestempelt zu werden: Ich bestehe nicht auf Brief oder Postkarte, nutze Fax überhaupt nicht, Rauchzeichen aber auch nicht!

Folgerichtig ist mein Mobilfunkvertrag gekündigt. Begründung: Reine Geldvernichtung!

„Bei Anruf Kundenrückgewinnung – UPDATE“ weiterlesen

Schokoriegel

‚Ey Alter, was soll die Nazi-Typ Nummer?‘

Ja, so herzlich und liebevoll werde ich gerne begrüßt. Vor allem, wenn wir uns ein paar Wochen zuvor nicht gesehen haben.

‚Wovon sprichst du‘ erwidere ich.
‚Na von dem Nazi-Bild in deinem Blog!‘

Ihre Stimme wird immer lauter, meine Verwirrung nimmt immer mehr zu. Sie verschwindet nach oben, in ‚ihr‘ Zimmer. Vorsichtig trabe ich die Treppen nach oben. Irgendwie beschleicht mich das Gefühl, als könne zur Abwehr meiner Person ein Gegenstand heruntergeflogen kommen. Soviel zum Thema Gewalt in einer Beziehung.

‚Hier. Komm her. Ist das dein Blog? Und ist das ein Nazi!‘

‚Wenn mich nicht alles täuscht, dann ist das ein SA-Mann in seiner Uniform. Vor einem weißen Tuch posend. Lächerlich, oder?‘

‚Das ist ein Nazi. Ein Faschistenschwein.‘

‚So würde ich es nicht nennen wollen.‘

‚Was bist du denn für einer? Wählen wir jetzt AfD, Alter? Und mit so etwas habe ich geschlafen.‘

Jetzt wird es langsam persönlich.

Es gibt Menschen, die Alles und Nichts miteinander verbinden können.

Es gibt Menschen, die haben mich vor ihr gewarnt. Wegen ihrer impulsiven Art und Ader. Und dem Altersunterschied. Das brauche ich, quasi als Koffeinersatz. Und was eine Heidi Klum kann, also mit einem Boy im Altersunterschied als sei es ihr erstes Kind eine Beziehung führen, kann ich als Mann erst Recht.

„Schokoriegel“ weiterlesen