Urlaubsskandal

Abschiedslied.
Stuhlkleber ist der beste Kleber auf dieser Erde.
Man will ja versorgt sein.
Politik.
Macht bekommt nicht jedem.
Die Benachrichtigung, dass es keine Benachrichtigung gibt.
Glücksgefühl des Homo digitalis, oder doch eher Panik, total übelst unwichtig zu sein?
Nutzlos, für mich.
Nun ist es der Putinkrieg.
Der Rest, alles liebe Russen.
Feuerlöscher!
Maskenverstoß, Hausrecht, Polizei und ein Comedian.
Mario Barth ist nicht lustig!
Nachhaltig a la Lidl: Kunststoff, Kunststof, Kunststoff.
Ich kann auch nicht mehr, habe unter Corona so gelitten und bin nicht in den Urlaub gefahren.
Gut gegendert muss sein.
Milchreisbubi.
Schuldzuweisung.
Wortlaut.
Wer denglischt, der hat etwas zu verbergen.
Wenn Quoten Verantwortung übertragen bekommen.
Frauen kritisieren ist Sexismus, egal wie berechtigt die Kritik auch ist.
Überfordert.
Lüge.
Der Mann war Schuld.
Ist schuldig.
Wie immer.
Alle Erwartungen enttäuscht.
Armes Würstchen*In.
Klarna? Na klar nee!
Extrem ergriffen.
Anti-Mobbingcoach.
Lotta, meine Hure?
Gelenkte Wirklichkeit.
Meetingplage.
Ich meete mich im mobilen Arbeiten tagtäglich.
Giftgas.
Übler Furz.
Bilder zur Lage.
Allgemeine.
Strippenstrolch.
Gülleflut.
Dreifach gezwirbeltes Himalayasalz.
Wie, du schreibst Zahlen aus?

Solange wie Leitungswasser in Flaschen durch die halbe Welt gekarrt wird, ist Energie eindeutig zu billig.

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Jillian Bonnor schreibt an mich: ‚Kein Betreff‘

Steter Tropfen soll den Stein höhlen.
Macht aber auch das Gehirn butterweich.
Man sieht, liest und hört es ja.
Bin ich unterwegs, mache gerade meine Power Walking-Tour und so, laufen mir immer mehr Ausserirdische über den Weg.
Hab mir sagen lassen, dass das Maskianer, genauer gesagt Alltagsmaskianer sind.
Wenn ich mir die abgelederten Dinger ansehe, dann frage ich mich, wo in dem Siff der Schutz des Menschen liegen soll.
Die Gutmenschen haben das Volk solange mit der ‚Maske‘ penetriert, dass es den Schmerz über die eigene Dummheit nicht mehr spürt.
Reden wir über die Krönung: Jetzt soll es einen Immunitätspass geben.
Wegen Corona – COVID-19 neuartiges das Virus.
Ich habe eine bessere Idee, der Deutsche hat damit sehr gute Erfahrungen gemacht: Jeder Ex-Infizierte kriegt ein großes, farblich gut sichtbares Zeichen verpasst, dass er/sie/es für alle gut erkennbar zu tragen hat. Ist die Idee nicht megageil? Wozu einen Pass, der anonym in der Tasche steckt.

Höre ich da, ich sei ein Nazi?

Moment! Der Blödsinn kommt nicht von mir. Im Wahn der Pandemie und des Massensterbens hakt es überall aus. Grundrechte, Datenschutz, Gemeinwohl, Meinungsfreiheit und was weiss ich alles sind absolute Unbekannte. Und unser Jens will noch schärfere Seuchengesetze. Man ist dabei die Hysterie nach 9/11 über Längen zu überbieten. Hauptsache die Frisörläden haben endlich wieder auf! Der Kopf ist nicht nur zum Haare schneiden da.

In der Grundschwingung quatscht mit Jillian auf Ausländisch von der Seite an, macht aus meinem niedlichen Lichtbildprophet einen multinationalen Konzern und will mir fast endlosen Traffic liefern. Für Geld natürlich. Auf tausende Webseiten. Was für eine Lebenszeitverschwendung. Ich kenne eine Webseite, die Beste was wo gibt – Meine Webseite natürlich. Für Geld wird so viel Sinnloses getan. Am Ende des Tages steht ihr da, mit Nichts in den Händen, doch ihr habt Geld dafür gegeben. Ich stelle mir vor, in 50, 75 oder 100 Jahren sehen Menschen die heutigen Bilder und glauben, dass die Zeit so wie in den Medien dargestellt wirklich so war. Das ist mir echt peinlich!

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Kunst, die Preise und ich

Ich tat mich schon immer schwer Preise für meine Arbeiten zu nennen. Nehmen wir Vier Säulen. Da fiel es mir relativ leicht, da der Auftrag aus der Familie kam. Und so forderte ich bei Gefallen ein Burger-Menü, bei Nichtgefallen zwei Burger-Menüs meiner Wahl. Nachdem das Geheimnis um diese Arbeit gelüftet war, wurden mir gleich fünf Burger-Menüs angeboten und das nicht, weil es so schlecht sein soll. Ich gehe davon aus, dass die Begeisterung nicht vorgetäuscht ist, da die Kleckserei an der Wand gelandet ist.

Oder ich nehme Claires Frameworks Berlin. Im Laden und Onlineshop hängen auch Arbeiten von mir aus, vornehmlich Fotografien. Wenn ich sehe, welche Preise dafür aufgerufen werden, dann bekomme ich einen roten Kopf. Bei der einen Rahmung weiß ich, dass der goldfarbene Bilderrahmen wertvoll und etwas besonders ist. Ansonsten drehe ich mich innerlich schamvoll weg. Für mich haben meine Arbeiten nicht diesen Wert, obwohl ich sie wertschätze, die Arbeiten einzigartig sind und es mir beim besten Willen nicht gelingen wird, sie noch einmal so anzufertigen.

Natürlich steckt Zeit, Geld und Arbeit in den Bildern. Doch das kann und will ich nicht benennen. Wenn etwas entsteht, sei es eine Fotografie oder ein gemaltes Bild, dann geht es mir in erster Linie nur um mich. Ich möchte etwas machen, schaffen, mich ablenken und den Kopf frei bekommen. Die Zeiten, dass ein Bild mit ein paar Klicks in sekundenschnelle fertig ist sind glücklicherweise vorbei. Diese Zeit hatte was von Fließbandarbeit, Selbstbetrug und emotionslosem Sondermüll. Heute ist selten eine Arbeit nach einer Ateliersession fertig. Selbst ein einfaches Lichtbild braucht mindestens drei Sitzungen: Aufnahmen, entwickeln und abziehen. Letztgenannter Arbeitsschritt kann sich hinziehen, kommen mir mögliche Varianten des Ausbelichtens in den Kopf. Im Ergebnis kann ein Fotoabzug in meinem aktuellen Lieblingsformat 18 x 24 cm keine zwei bis fünf Euro kosten. Dessen bin ich mir schon bewusst.

In der Bucht bin ich auf der Suche nach alten Negativen. Ich lande bei Antikgabi. Sie haut gerade kiloweise separierte Kontaktabzüge eines gewissen Gert Kreutschmann (1920 – 1988?) heraus und ruft dafür im Sofortkauf fast 30 Euro für 6 x 6 cm Fotopapier auf. Und weil das der Antikgabi noch nicht genug ist, soll ich noch 5 Euro Versand bezahlen. Das ‚Besondere‘ an der Rafforgie: Die abgebildeten Damen sind am ganzen Körper barfuß. Sorry, da sollte Antikgabi einen hochroten Kopf bekommen. Erschwerend für sie kommt hinzu, dass es zumindest im Internet zum Kreutschmann zwar viele Fotos gibt, er ansonsten noch nicht einmal im Halbwissen Wikipedia erwähnt wird und er durchschnittliche Arbeiten abliefert. Aber was rege ich mich auf: Für eine Reproduktion im einfachen Postkartenformat soll ich an einer anderen Stelle der Bucht 13 Euro blechen.

Kommt jetzt der Hinweis mit dem Mitsteigern und günstiger Schießen? Selten so gelacht. Wenn Antikgabi und Konsorten diesen Preis im Sofortkauf haben möchte, dann sind die Versteigerungen schon so gedreht, dass auch das Bietergefecht in der Region des Sofortkaufs endet. Ich bin zwar blöd, aber nicht so blöd um mitzukriegen, dass es keinen edlen Ritter auf einem regenbogenfarbenen Einhorn gibt, der aus purer Lust am Menschen güldenen Feenstaub verteilt.

Wie bewerte ich meine Liebhaberei? Emotional ist es klar: Ich tue es für mich. Wenn jemand daran Gefallen hat und eine Arbeit haben möchte, dann gebe ich gern. Finanziell im Sinne ein Künstlerleben zu finanzieren: Ich habe keine Ahnung. Schaue ich bei anderen Künstlern vorbei, dann wird auf dicke Hose gemacht und letztendlich fehlen dann doch die Eier. Ich hatte mal Interesse an einer Arbeit von JeanneDArtKunst auf etsy. Sie nannte mir eine Preis und meinte, dass ihre Agentin gegen dieses Preisangebot wohl etwas dagegen hätte. Hää? Agentin? Was soll diese Schaumschlägerei? Und wenn das elitäre Künstlerleben so brummt, warum wird dann nach ein paar Monaten abgetaucht? Da hat wohl das Sitzfleisch gefehlt und ist die Geduld auf Reisen gegangen.

Ich wurde an einem Wochenende angeschrieben, dass ein Galerist neue Leute sucht und man denkt an mich. Und weil es nicht die erste Absichtsbekundung in meinem Leben ist, springe ich nicht auf den Euphorieexpress auf und rufe sofort an. Stattdessen mache ich auf kühl und bitte mich doch einfach anzuschreiben, wenn denn Interesse besteht. Nun: Hätte ich mich ab dem Moment nicht vom iMac wegbewegt, ich wäre verdurstet und verhungert. Wenn ich für jede Interessenbekundung, sei es die Kollaboration oder Modellanfragen, einen Euro kassiert hätte, ich hätte damit mehr als mit meinem Bilderverkauf eingenommen.

Ich streiche lieber die Eurozeichen aus meinem Kopf, verzichte auf das berühmt, reich und sexy. Eben weil ich das alles eigentlich auch nur für mich mache.

Ein Bio-veganer Albtraum

oder: Die Probleme des klimastreikenden Gutmenschen

Irgendwann in der Nacht.
Halbschlaf mit einem menschlichen Durstgefühl.
Ich möchte einen Schluck aus der sogenannten ‚Pfandwertflasche‘ nehmen.
Auf der Verpackung lese ich ‚4 Portionen‘.
Ich möchte das Lebensmittel anders portionieren als vier Portionen.
Eine Portion oder zwei. Vielleicht aber auch acht Portionen.
Ich frage mich: Ist das Lebensmittel in anderen Portionsteilungen noch ein sicheres Lebensmittel?
Ich rufe bei der Serviceline des Herstellers an.
Die Nummer steht auf der Verpackung, die aus 14% nachwachsenden Rohstoffen sowie 35 % wieder verwertetem Kunststoff besteht und zu 100% recyclebar ist.
Das Produkt ist ein Green Brand, vegan und Bio.
Bis auf das Wasser, die Kohlensäure und die natürlichen Aromen.
Sie enthalten keinen Hinweis auf Bio.
Oder vegan.
Aber das Gesamtprodukt ist vegan und Bio.
Ist es auch klimaneutral?
Und wenn ich es anders portioniert im Genuß erlebe, was ändert sich an der Ökobilanz?
Nur die Serviceline versteht meine Fragen nicht.
Vielleicht will sie meine Frage auch nicht verstehen wollen.
Weil das Produkt nicht so Bio und vegan ist, wie auf der 100% recyclebaren Kunststoffverpackung steht.
Ich fühle mich jetzt von dem Hersteller echt gedisst und tierisch verarscht.
Da muss ich gleich in Facebook und Youtube aber richtig Stimmung gegen die Umwelt-, Klima- und Veganleugner machen.
Beim super sicheren Login mit bequemer Zwei-Faktor-Authentisierung springt mein Gehirn an …

Was für ein Albtraum!
Womit sich Leute heute beschäftigen und glauben, damit ein besserer Mensch zu sein.
Das ist Lebenszeitverschwendung.
Selbstbetrug.
Beschäftigungstherapie, die von den eigentlichen Problemen ablenken soll.

Der Dritte

Ich befinde mich im Jahr Drei nach einer Diagnose ‚Hodgkin Lymphom‘.

Vor drei Jahren freute ich mich wie hulle: Drei der sechs Zyklen sind fast geschafft, ‚Gandalf der Weiße‘ und die gesamte Praxis macht 14 Tage Sommerurlaub. Ich nehme mir in dem Mehr an Erholungszeit vor wieder zur Kamera zu greifen. Doch es kommt alles anders. Eine Gürtelrose verhagelt mir das Bergfest und parallel kollabieren die Geschmacksnerven. Bis auf ein paar längere Spaziergänge und grottig schlechte Aufnahmen kriege ich nichts gebacken. Die Nervenschmerzen begleiten mich noch heute, ein Mal, das wohl nicht weichen will.

Ich falle in Erinnerungen zurück, suche die Blogs, die über ihre Erfahrungen mit Hodgkin und BEACOPP eskaliert berichtet haben. Sie sind fast alle weg. Ich denke nicht, dass es die Betroffenen nicht geschafft haben. Immerhin waren es junge Menschen, was man von mir nicht behaupten kann. Vielmehr glaube ich, dass es das fehlende Interesse der Hobbyjournalisten/-autoren ist ihre – wichtige – Geschichte eines Hodgkin-Patienten nach der Chemotherapie weiter zu schreiben. Wo vorher die Ungewissheit und Unsicherheit zur Verarbeitung durch Schreiben motiviert hat, bekommt man heute für die ‚Probleme danach‘ nicht dieselbe Aufmerksamkeit. Oder verschiebt die eigenen Prioritäten. Schließlich hat man es doch geschafft, darf weiterleben und hat gefälligst mit dem Jammern aufzuhören. Ich halte dagegen:

Der eigentliche Kampf gegen die Erkrankung mit dem Hodgkin Lymphom hat nach dem Abschluß der Chemotherapie und dem negativen PET/CT begonnen!

So ist jedenfalls meine Erfahrung.

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