Alltagsmasken-Alltag

Ich bin im Karnevalsmodus unterwegs. Mit Alltagsmaske und ohne Brille, da selbige beim Tragen der scheinheiligen Virenbremse ständig beschlägt. Mir gegenüber setzt sich ein Typ, geschätzt im Alter der Generation Unverletzbar*. Wie aus dem Nichts reisst er sich seine Einweg-Maske vom Gesicht und schnäuzt einmal kräftig hinein. Mit seiner Schnäuzhand greift er in seine Umhängetasche und zerrt eine neue Einweg-Maske heraus. Diese zieht er dem Nase-Mundbereich über, wobei seine Wichsgriffel auch den Filterstoff ordentlich versiffen. Die gebrauchte Maske wandert in seine Umhängetasche. Eine kurze Denksekunde und der Knilch greift wieder in die Tasche, diesmal holt er eine Flasche Handdesinfektion heraus und desinfiziert seine Pfoten gründlichst. Das ist auch gut so, steigt der Herr doch an derselben Haltestelle wie ich aus und ist darauf erpicht, den Türöffner zu drücken, da das automatische Öffnen der Türen ihm zu lange dauern scheint.

Genau aus diesem heute erlebten Irrsinn heraus ist das Tragen eines Nase-Mundschutzes hirnrissig, ist der richtige Umgang den Leuten nicht bekannt. Hauptsache unsere Chefvirologen haben beim Betrachten des Unsinns ihren Spaß, werden sie statt in den Öffentlichen im Diesel durch die Stadt gekarrt.

* Generation Unverletzbar sind die elitären Spackos, die kein Drosten-Gesichtskostüm brauchen, übermenschlich kühl sind und die als Kind leider nicht sehr oft gegen eine parkende flache Hand gerannt sind.

Freundlich Grüsse aus der Schweiz: nr1art’s ‚webseite‘-Kommentar

Kürzlich habe ich mich selbst für den Friedensnobelpreis vorgeschlagen. In der Nacht kam jetzt – totalst anonym und DSGVO-diskret versteht sich – von keinem geringeren als Mister ‚Number One Art‘ (a.k.a. nr1art) himself die Laudatio, die ich vorab Korrekturlesen darf. Unter dem Eindruck, dass der Verfasser zur Zeit unter schlechtem Sex leidet oder einfach nur seine Tage hat und ihm beim Verfassen der Verbalgülle sein Schlüppie ganz feucht wurde, kann ich den konstruktiv-destruktiven Ausführungen gegenüber dem Lichtbildprophet, meiner Person und der gesamten Menschheit nichts hinzufügen. Danke dir, Eure durchleuchtete Feigheit nr1art@protonmail.com:

Zitat Anfang
Dein Blog ist unlesbar. Weißer Text auf perfektem Schwarz.
Davon wird einem direkt übel.
Das ist Augenkrebs und total veraltet.
Außerdem schreibst du nur nutzlosen Dreck und siehst auch aus wie ein Stück Müll.
Wie du da so mit einer dreckigen Zigarette post.
Ersticke endlich daran, damit die Welt einen Mistkerl der die Umwelt und die Mitmenschen belästigt und vergiftet weniger hat.
Die Fotos sind übrigens auch schrecklich.
Gott, solche Leute wie du verpesten die Welt und das Internet. Lösch das einfach.

Zitat Ende

Voll Opfer heute so eingegraben!

Opfer, eingraben und ‚man macht das heute so‘ sind Phrasen, die mich in letzter Zeit etwas bewegen. Stammen sie von einem Etwas, welches sich wie ein Pavian gebärt, was sich für besonders Groß hält und in Wirklichkeit ein kleiner, daumenlutschender Wicht ist. Und dieses Etwas steht symptomatisch für eine Generation, die nichts mit sich anzufangen weiß, die alles als unnötige Last und Lüge betrachtet, ihr eigenes Recht hat und mit seinem trägen Arsch alles einreißt. Dabei macht das Grübeln, Tüfteln, Basteln und Ausprobieren, das sich Mühen um den Erfolg wegen, einfach nur Spaß.

Thema DIY-Enlarger. Eigentlich ist es aus dem Wunsch entstanden, die Vielzahl der historischen 9×12-Glasnegative wenigstens etwas, aber abseits des eigentlichen Lichtbildpoet-Projekts*, zu vergrößern. Ich hatte mich ja hier bereits darüber ausgelassen, weshalb es eigentlich ein sinnloses Unterfangen ist. Und trotzdem verfolge ich den Weg, weil ich darin die Erfahrung und das Erproben des eigenen Könnens sehe. Wer diese Erfahrung hat, der kann im Chor der Substanzlosen – mit Substanz – mitreden.

* Im Rahmen des Lichtbildpoet-Projekts sollen ausschließlich Kontaktkopien entstehen. Diese Kontaktkopien waren bis in die siebziger Jahre Stand der Technik, wurden selbst in der Fachliteratur (siehe Stapf) als das Nonplusultra und als überlegen gegenüber der Vergrößerung betrachtet.

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